Lena: „Gesamtschule hat mich gerettet“

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HAMBURG (red). Lena Meyer-Landrut (20) hat ihren Wechsel vom Gymnasium auf die Gesamtschule nach der 9. Klasse als ebenso großen Wendepunkt in ihrem Leben bezeichnet wie den Gewinn beim Eurovision Song Contest 2010.

Nach der 9. Klasse vom Gymnasium auf eine Gesamtschule gewechselt: Lena Meyer-Landrut. Foto: aktivioslo / Flickr
Nach der 9. Klasse vom Gymnasium auf eine Gesamtschule gewechselt: Lena Meyer-Landrut. Foto: aktivioslo / Flickr (CC BY-SA 2.0)

 

In einem Interview mit dem „Zeit-Magazin“ berichtet sie, sie sei wegen einer Operation drei Monate lang krank gewesen und habe sich für ihre Rückkehr ans Gymnasium mehr Beistand erhofft. „Ich kam zurück und fühlte mich verlassen“, sagt sie. „Von den Lehrern kam keine Hilfe.“ Man habe ihr lediglich geraten, die Klasse zu wiederholen. „Mich hat das sehr enttäuscht, und ich bin dann auf eine integrierte Gesamtschule gewechselt. Die IGS Roderbruch hatte einen Ruf für Sozialkompetenz und Integration. Sie liegt in einem schwierigen Viertel von Hannover, in dem viele Ausländer wohnen“, berichtet Meyer-Landrut. „Das war meine Rettung.“

Sie habe dort die Klasse nicht wiederholen müssen und sei dort herzlich aufgenommen worden. „Klar, es wurde total viel gepöbelt. Man sagte nicht: Also ich kaufe mir in der Pause eine Honigwaffel. Da wurde halt geschrien: Eh, du Spasti, gib mal dein Brot! Aber dann wurde das Brot geteilt. Es war familiär. Es war irgendwie alles uncool und deshalb entspannt“, sagt Meyer-Landrut. Am Gymnasium sei dagegen manches sehr gezwungen gewesen. „Viele trugen Markensachen, die Mädchen waren frisiert und geschminkt, und manche liefen mit hochhackigen Schuhen rum. Da waren oft Dinge wichtig, die mir nicht so wichtig sind. An der Gesamtschule waren die Leute toleranter, offener. Es war egal, wie man aussah oder ob man an den Fingernägeln kaut.“

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