Der Schöpfer der „Mikätzchen“ ist gestorben

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DÜSSELORF (red). Der frühere nordrhein-westfälische Bildungsminister Paul Mikat ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Bundesweit bekannt wurde Mikat durch seine Maßnahmen gegen den Lehrermangel an nordrhein-westfälischen Schulen: Nach einer Art berufsbeleitenden Kurzausbildung durften auch Lehrer, die kein klassisches Studium mit erstem und zweitem Staatsexamen absolviert hatten, in der Schule arbeiten. Voraussetzung für diesen Seiteneinstieg in die Schule war das Abitur, das zu einem Lehramtsstudium berechtigt. Umgangssprachlich wurden diese Lehrer „Mikätzchen“ genannt.

Früherer Kultusminister Paul Mikat; Foto: Engelbert Reineke / Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), B 145 Bild-F065002-0008
Früherer Kultusminister Paul Mikat; Foto: Engelbert Reineke / Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), B 145 Bild-F065002-0008

In seiner Zeit als nordrhein-westfälischer Kultusminister gab Mikat etliche Erlasse und Verfügungen heraus. Deshalb benannte man nach ihm auch augenzwinkernd eine Zeiteinheit, die den mittleren Abstand zwischen zwei Erlassen umfasst. Mikat gründete im Nordrhein-Westfalen die Universitäten in Bochum, Düsseldorf, Bielefeld und Dortmund. Er war Mitglied in verschiedenen Wissenschaftsakademien und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

Paul Mikat wurde am 10. Dezember 1924 im westfälischen Scherfede geboren. Er studierte katholische Theologie, Philologie und Rechtswissenschaften und war Professor für Bürgerliches Recht, Rechtsgeschichte und Kirchenrecht. Der CDU-Politiker hatte unter Ministerpräsident Franz Meyers von 1962 bis 1966 das Amt des Kultusministers inne.

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