Schießstände an drei Schulen in Sachsen-Anhalt

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MAGDEBURG (red). An drei Schulen in Sachsen-Anhalt gibt es Schießstände auf oder neben dem Schulgelände. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums und des Kultusministeriums des Landes auf eine Kleine Anfrage der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hervor.

"Restrisiko nicht auszuschließen": Sportschützin auf einem Schießstand. Foto:
"Restrisiko nicht auszuschließen": Sportschützin auf einem Schießstand. Foto: brainware 3000 / Flickr(CC BY 2.0)

Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) hat angekündigt, „in enger Abstimmung und Übereinstimmung mit dem Innenministerium darauf hinzuwirken, dass Schießstände von Schützenvereinen in Sachsen-Anhalt nicht auf dem Gelände von Schulen oder in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihnen betrieben werden“. Auch wenn es keine akute Gefahrenlage gebe, gelte es, „in den Schulen jedes vermeidbare Risiko für Leib und Leben von vornherein auszuschließen“, erklärte Dorgerloh. Ein Restrisiko sei nicht auszuschließen. Er wolle daher auf die jeweiligen Schulträger zugehen und darum ersuchen, andere Räumlichkeiten für die Schießstände zu finden. Im Landkreis Wittenberg ist auf einem Schulgelände in einem nicht mehr von der Schule genutzten Gebäude ein Schießstand untergebracht. In der Stadt Dessau-Roßlau befindet sich ein solcher unmittelbar neben einer Schule. Im Landkreis Börde nutzt eine Schule ein Gebäude mit, in dem ein Schießstand betrieben wird. Dort werden aber nach bisherigen Erkenntnissen weder Waffen noch Munition gelagert.

Die Bild-Zeitung kommentiert: „Die Erinnerungen an die Amokläufe an den Schulen in Winnenden und Erfurt sind in vielen Köpfen noch nicht verblasst. Nach den Todes-Dramen wurde deutschlandweit ein Höchstmaß an Sicherheit für Kinder gefordert. Umso unglaublicher ist es, dass sich in Sachsen-Anhalt auf dem Gelände von drei Schulen Schießstände befinden. Ein gefährlicher Leichtsinn!“

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