Nicht nett zu Außenseitern

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HAMBURG. Christine Nöstlinger, 75, Kinderbuchautorin, die heute mit Vorliebe über skurrile Gestalten schreibt, war während ihrer Schulzeit nicht nett zu Außenseitern. Sie sei eher der Leader-Typ gewesen. Dem „Zeit-Magazin“ sagte die Autorin: „Den Ausdruck ‚Mobbing‘ gab es damals noch nicht, aber ich habe gerne über andere gespottet oder bissige Bemerkungen gemacht.“Im Grunde sei sie sich immer schwach und hilflos vorgekommen und habe bis heute eine Scheu vor Auseinandersetzungen. Sie habe sich antrainiert, völlig cool zu wirken, und nicht zu zeigen wie es innen ausschaut. Deshalb wende sie sich in ihren Büchern gerne Außenseitern zu, vermutet die Schriftstellerin.

Der Gurkenkönigs, Gretchen Sackmeier und Konrad aus der Konservenbüchse sind Christine Noestlingers Schöpfungen  (Foto: dtv-Verlag).
Der Gurkenkönig, Gretchen Sackmeier und Konrad aus der Konservenbüchse sind drei von Christine Noestlingers Schöpfungen (Foto: dtv-Verlag).

Die Wiener Autorin ist mit über 100 Büchern eine der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum. Mit ihren ersten beiden Büchern, ›Die feuerrote Friederike‹ (erschienen bei dtv junior) und ›Wir pfeifen auf den Gurkenkönig‹, läutete sie eine neue Zeit in der Kinderliteratur ein. Beide Bücher stehen im Kontext der antiautoritären Bewegung nach 1968. Am 17. November bekommt Christine Nöstlinger den internationalen Buchpreis „Corine“ für ihr Lebenswerk. (nin)

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