Drastischer Anstieg: Mehr Gewalttaten an Hamburger Schulen

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HAMBURG. Die Zahl der gemeldeten Gewalttaten an Hamburger Schulen ist im vergangenen Schuljahr gegenüber dem Schuljahr zuvor drastisch gestiegen. Dies geht aus der Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU-Fraktion hervor.

Dunkle Wolken über dem Hamburger Rathaus. Foto: enbodenumer / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Dunkle Wolken über dem Hamburger Rathaus. Foto: enbodenumer / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Während im Schuljahr 2009/2010 in der Kategorie I (unter anderem Sexualdelikte, Raub, Gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffengesetz) 159 Vorfälle gemeldet wurden, waren es im darauf folgenden Schuljahr bereits 221. In der Kategorie II (unter anderem einfache Körperverletzung und Diebstahl) ist der Anstieg noch gravierender: Von 348 Meldungen im Schuljahr 2009/2010 auf 662 im Schuljahr 2010/2011. „Der Anstieg ist auf die verbindliche Meldepflicht der Schulen gemäß der ‚Richtlinie zur Meldung und Bearbeitung von Gewaltvorfällen an Schulen‘ zurückzuführen“, meint der Senat. „Besonders bei den einfachen Körperverletzungsdelikten ist inzwischen das Bewusstsein bei den Schulleitungen geschärft, auch diese Fälle zu melden.“

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Christoph de Vries, Fachsprecher für Familie, Kinder, Jugend der CDU-Bürgerschaftsfraktion, bezweifelt das: „Die Zahl schwerer Delikte ist um rund 39 Prozent sprunghaft angestiegen. Dies ist nicht mehr allein mit einem verbesserten Meldeverhalten zu erklären, da die verbindliche Meldepflicht bereits 2009 eingeführt wurde“, sagt er und betont: „Der alarmierende Anstieg an derartigen Vorfällen trotz Ausweitung von Präventionsunterricht und diversen sozialen Trainingskursen gibt Anlass zum Handeln. Der Senat muss erklären, wie er dieser Entwicklung künftig Einhalt gebieten will. Sexuelle Übergriffe, Körperverletzungen und andere Straftaten dürfen nicht zum Alltag an Hamburgs Schulen werden.“

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