Mit einem „digitalen Klassenbuch“ gegen Schwänzer

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BERLIN. Mit einem „digitalen Klassenbuch“ will die Berliner Bildungssenatorin  Sandra Scheeres (SPD) gegen Schulschwänzer vorgehen und die Lehrer entlasten. Nach den Sommerferien soll ein Modellversuch an zehn Berliner Schulen starten. Dies berichtet die „B. Z.“.

Will härter gegen das Schulschwänzen vorgehen: Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung Berlin
Will härter gegen das Schulschwänzen vorgehen: Sandra Scheeres (SPD). Foto: Senatsverwaltung Berlin

Der Zeitung zufolge sollen Lehrer mit Tablet-Computern wie dem  iPad ausgestattet werden. Darauf soll dann ein besonderes Programm aufgespielt sein, in dem die Klassenbucheinträge erfolgen und auch die Handynummern der Eltern gespeichert sind. Sobald der Lehrer eintrage, dass ein Schüler unentschuldigt fehle, würden die Erziehungsberechtigten automatisch per Kurznachricht (SMS) aufs Handy benachrichtigt. Die Meldungen würden zudem gespeichert, damit sie später auf Zeugnissen erscheinen könnten.

So sieht laut „B. Z.“ eine elektronische Klassenbuchseite aus: Oben erschienen Angaben darüber, welche Unterrichtsstunde mit welchem Fach gerade anstehe, dazu Datum, die Klasse und der Name des Lehrers. Mit einem Klick werde festgehalten, wenn es sich um Vertretungsunterricht handelt. In einem Extrafeld lasse sich alles über Fehlzeiten, Aufgaben (etwa Hausaufgaben) und Vermerke (zum Beispiel Tadel bei Fehlverhalten) dokumentieren.

Seit dem 1. Februar sind Berlins Schulen angehalten, die Eltern bei Fehltagen noch am gleichen Tag anzurufen. Im Schuljahr 2009/2010 gab es rund 2600 Schwänzer in Berlin, in knapp 900 Fällen wurden Bußgeldverfahren wegen des Verstoßes gegen die Schulpflicht eingeleitet.

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Manni Fantastico
12 Jahre zuvor

Ich frage mich ernsthaft, wie diese Lösung mit den noch nicht definierten Rahmenbedingungen bzgl. des Datenschutzes umgehen soll. Wenn sogar Handynummern von den Eltern gespeichert werden, die Schülerdaten ja sowieso, wie sind denn da die personenbezogenen Daten geschützt? Aus meiner Sicht zwar ein sinnvolles Anliegen, auf der anderen Seite aber auch ein ganz heißes Eisen!