Brandenburg heizt Wettbewerb um Lehrer an

0

POTSDAM. Brandenburg sucht neue Lehrer. Mit einer Kampagne soll in Kürze Nachwuchs angeworben werden – bundesweit. Dies kündigte Bildungsministerin Martina Münch (SPD) an.

In der Halbzeitbilanz ihrer Arbeit betonte Münch, dass allein im kommenden Jahr rund 600 Lehrer eingestellt werden. «So viele wie noch nie», sagte sie. «Ich denke, Brandenburg ist attraktiv, weil hier Verbeamtung winkt.» Im benachbarten Berlin werden aus Finanzgründen seit 2003 neu eingestellte Lehrer nur noch als Angestellte beschäftigt.

Über den Inhalt der Kampagne in Brandenburg will die Regierung noch im April detailliert informieren. Neue Lehrer werden benötigt, um die bildungspolitischen Ziele durchzusetzen – den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern an Grundschulen. Insgesamt sollen in der Legislaturperiode bis 2014 rund 2000 neue Lehrer hinzu kommen, um das Ausscheiden älterer Kollegen aufzufangen. An den etwa 1000 Schulen aller Formen sind rund 21.250 Lehrer (Schuljahr 2010/2011) beschäftigt. Ein Lehrer betreut knapp 15 Schüler, im Bundesdurchschnitt ist das Verhältnis 1 zu 15,7. Im Haushalt 2013 und 2014 für den Bildungsbereich wurden nach Angaben von Münch 30 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt. Vor dem Hintergrund der Sparbemühungen öffentlicher Haushalte sei das ein deutliches Signal, welche Bedeutung der Bildung zugemessen werde.

Ministerin Münch betonte, dass in den kommenden Jahren viele junge und engagierte Nachwuchs-Lehrer benötigt werden, um stärker als bisher auf die individuellen Voraussetzungen der Schüler einzugehen. Zentraler bildungspolitischer Schwertpunkt sei «Schule für alle» und damit Chancengleichheit. Unabhängig von den familiären oder individuellen Voraussetzungen müsse jedes Kind eine gute Schulbildung bekommen, damit es eine Berufsausbildung oder Schulbildung absolvieren könne. Münch betonte, dass kein Weg an der inklusiven Schule vorbei führe – das bedeutet ihr zufolge gemeinsamer Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern an Grundschulen. dpa

(5.4.2012)

Zum Bericht: „Die Politiker, die Deutschlands Schulen regieren – Teil zwei“ 

Anzeige


Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments