Großes Interesse an Rückkehr zu G9 in Baden-Württemberg

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STUTTGART. Der Druck auf Rot-Grün in Baden-Württemberg steigt, mehr Gymnasien in einen Schulversuch zu G9 aufzunehmen als vorgesehen.

Eine Umfrage des Städtetags Baden-Württemberg ergab, dass mindestens 16 Städte für 20 Gymnasien die Teilnahme erwägen, teilte der Kommunalverband mit. Weitere 30 Städte würden wahrscheinlich  darüber beraten, einen Antrag zu stellen. Damit wäre der auf insgesamt 44 Gymnasien gedeckelte Schulversuch weit überbucht. 22 Schulen sind im März bereits in der ersten Runde genehmigt worden.

Der Landeschef des Philologenverbandes, Bernd Saur, sieht die Grünen unter Zugzwang. «Sie müssen sich angesichts des großen Interesses an G9 fragen lassen, ob sie die selbst propagierte Politik des Gehörtwerdens befolgen.» Die ablehnende Haltung der Grünen gegenüber G9 rühre aus ihrer Furcht, dass mit zusätzlichen Angeboten für einen längeren Weg zum Abitur die neue Gemeinschaftsschule gymnasiales Potenzial verliere. Die SPD nahm er aus der Kritik aus, weil diese ursprünglich für einen G9-Modellversuch mit 130 Schulen war.

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Auch der Schuldezernent des Städtetags, Norbert Brugger, betonte: «Die Regierungskoalitionäre werden dieses unter ihnen strittige Thema nicht vom Tisch bekommen. Es geht bei diesem Schulversuchen schließlich nicht darum, Unbekanntes einzuführen, sondern allerorten Bekanntes fortzuführen.» Zudem stelle sich angesichts des begrenzten G9-Angebotes die Frage der Gleichbehandlung aller Schüler im Land. dpa

(3.4.2012)

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