Jenaer Antikensammlung öffnet – mehr als 2000 Exponate

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JENA. Vor 50 Jahren musste das archäologische Museum der Universität Jena aus Platzmangel schließen. Nun wurden die antiken Schätze wieder aus dem Magazin geholt.

Ein etruskischer Frauenkopf aus dem dritten Jahrhundert vor Christus. Foto: Friedrich-Schiller-Universität Jena, SAK
Ein etruskischer Frauenkopf aus dem dritten Jahrhundert vor Christus. Foto: Friedrich-Schiller-Universität Jena, SAK

Gipsabgüsse von Göttern und Feldherren, Gefäße aus dem Nachlass des Troja-Ausgräbers Heinrich Schliemann und kostbare Keramiken: 50 Jahre lang schlummerten die antiken Schätze der Jenaer Universität weitgehend verborgen vor der Öffentlichkeit in Magazinen. Doch damit ist nun Schluss. Die wohl größte Antikensammlung in Thüringen mit mehr als 2000 Exponaten wird künftig jeweils mittwochs und samstags in einem neuen Schauraum für Besucher geöffnet.

Begründet wurde die Sammlung vom Altphilologen Carl Wilhelm Göttling (1793-1869), der auf seinen Reisen ans Mittelmeer viele Stücke erwarb. Dazu zählt ein Scherbenhaufen, den Göttling in Athen von einer Baustelle kaufte – heute der wissenschaftlich bedeutendste Teil der Sammlung. Die Stücke stammen aus einer einzigen Werkstatt, die seither dem «Jenaer Maler» im 4. Jahrhundert vor Christus zugeschrieben wird.

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1846 gründete Göttling das Archäologische Museum an der Universität, für das Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg wertvolle Keramik beisteuerte, darunter eine von Sophilos mit Sirenen – Vogelkörper mit Frauenköpfen – bemalte Amphore aus dem frühen 6. Jahrhundert vor Christus. In den Jahren danach wuchs die Sammlung stetig, doch musste das Museum 1962 aus Platzmangel schließen. Die Keramiken kamen ins Magazin, die Gipsabgüsse erst ins Schlossmuseum Sondershausen, später nach Berlin. Seither waren einzelne Stücke nur ab und zu in Sonderausstellungen zu sehen.

Für das neue Domizil der Sammlung wurden rund eine Viertelmillion Euro in die unterste Etage eines Industriebaus investiert. Dorthin sind die antiken Stücke vor etwa einem Jahr umgezogen und wurden seither für die neue Präsentation aufbereitet. Zu den jüngsten Neuzugängen gehören mehrere römische Porträtstatuen einer Schweizer Stiftung. dpa
(24.4.2012)

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