Umfrage: Lehrer finden Schüler heute schwieriger als früher

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BERLIN. Jeder zweite Lehrer hält den Umgang mit Schülern heute für wesentlich schwieriger als früher. Zugleich fühlen sich ebenfalls rund 50 Prozent der Lehrer durch ihr Studium nur unzureichend auf ihre berufliche Alltagspraxis vorbereitet. Dies zeigt eine am Dienstag in Berlin veröffentlichte repräsentative Allensbach-Umfrage im Auftrag der Vodaphone-Stiftung und des Deutschen Philologenverbandes.

Die Lehrer klagen dabei vor allem über nachlassende Disziplin und Konzertrationsfähigkeit der Schüler. Auch gebe es wachsende Schwierigkeiten im Umgang mit Eltern. Mit 62 Prozent verweisen insbesondere Lehrer an Haupt- und Realschulen auf schwierigere Schüler. Nahezu jeder dritte Lehrer kritisiert, dass man immer mehr Aufgaben des Elternhauses übernehmen müsse. Fast 40 Prozent der Lehrer fordern eine «Erschwernis-Zulage» für die Kollegen, die an Schulen im Einzugsbereich von sozialen Brennpunkten unterrichten.

Freude am Beruf überwiegt

Trotz aller Klagen überwiegt jedoch bei 70 Prozent der Lehrer die Freude am Beruf. Nur jeder fünfte Pädagoge empfindet seinen Job als frustrierend. 52 Prozent der Lehrer stufen ihren Beruf ungeachtet des zunehmenden Nachwuchsmangels vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern als attraktiv ein.

Die Situation an den Schulen wird laut Umfrage überwiegend positiv beurteilt. Allerdings beklagen 63 Prozent die Klassengrößen. Das deutsche Schulsystem wird als wenig durchlässig eingeschätzt. Ein späterer Wechsel auch von leistungsstarken Schülern auf eine höhere Schulform sei in der Regel schwierig. dpa

(24.4.2012)

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