Baden-Württemberg: Musikschulen fordern Zeitfenster zum Musizieren

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KARLSRUHE/STUTTGART. Der Umbruch des Bildungssystems bereitet den Musikschulen in Baden-Württemberg Kummer. „Bei der gebundenen Ganztagsschule haben wir ganz große Sorgen“, sagte Generalsekretär Harald Maier vom Landesmusikrat Baden-Württemberg. Der verpflichtende Nachmittagsunterricht bringe das Gefüge der Vereine und Verbände im Land gewaltig durcheinander, beklagte er. Ziel müsse sein, bei den Schulkonzepten Zeitfenster für das derzeit noch außerschulische Musizieren zu schaffen. „Das gilt nicht nur für den eigentlichen Instrumental- oder Gesangsunterricht, sondern auch für die Möglichkeiten zum Üben“, sagte der Diplom-Musiker.

Der Musikrat organisiert den Landeswettbewerb „Jugend musiziert“. Während die Teilnehmerzahlen bei den Grundschulkindern noch zugenommen haben, waren sie bei Teenagern und jungen Erwachsenen in diesem Jahr rückläufig. Im Vergleich zu 2009 haben 2012 insgesamt 7,8 Prozent weniger Kinder und Jugendliche am Landeswettbewerb teilgenommen. Sehr deutlich war der Rückgang bei den 17- bis 18-Jährigen mit minus 26,7 Prozent und bei den 19- bis 21-Jährigen mit minus 37,4 Prozent. Das führte Maier auch auf den doppelten Abitur-Jahrgang zurück: Wegen der Prüfungsvorbereitungen hätten viele Jugendliche keine Zeit gehabt teilzunehmen. Besonders stark würden Ensemble-Kategorien unter dem achtjährigen Gymnasium und anderen Schulvorgaben leiden, machte Maier deutlich. Denn hier müssten gleich mehrere junge Musiker mit wenig Zeit gemeinsame Termine zum Üben finden. dpa

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(24.05.2012)

 

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