Protest der Stars hatte Erfolg: Mehr Geld für Schauspielschule

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BERLIN. Nina Hoss (Foto), Boris Aljinovic, Fritzi Haberlandt, Thomas Ostermeier, Götz Schubert, Jan Josef Liefers – die Liste der Unterzeichner liest sich wie ein „Who is Who“ der deutschen Bühnenkunst. 40 Schauspieler traten in einer Anzeige für ein „Neues Zuhause“ für ihre frühere Hochschule ein, die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Jetzt gibt es eine Lösung.

Nina Hoss, Absolventin der Ernst Busch Hochschule, gehört zu den Unterzeichnern. Foto: Siebbi / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)
Nina Hoss, Absolventin der Ernst Busch Hochschule, gehört zu den Unterzeichnern. Foto: Siebbi / Wikimedia Commons (CC BY 3.0)

Die Stars drängten die Berliner Abgeordneten, endlich ausreichend Geld für den Neubau am schon vor drei Jahren ausgewählten Standort in den früheren Opernwerkstätten an der Chausseestraße in Mitte bereit zu stellen. Denn die Pläne für den Neubau drohten, so berichtete die „Berliner Morgenpost“, wieder einmal zu scheitern. Der dort geplante zentrale Campus war wegen Mehrkosten gefährdet. Stattdessen wurde diskutiert, die alten, zum Teil asbestbelasteten Gebäude zu sanieren. Die Studenten gingen daraufhin auf die Barrikaden.

Jetzt werden die Mehrkosten in Höhe von zwei Millionen Euro doch übernommen. Laut SPD-Fraktionschef Raed Saleh gibt es vom Senat maximal 33 Millionen Euro für etwaige Bauprojekte.   «Wir wollen einen zentralen Standort, das halten wir für die beste Lösung», sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) im Abgeordnetenhaus. Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) hatte Sympathien für die Pläne gezeigt, aber auf die Haushaltsentscheidung des Parlaments verwiesen. Er freue sich über die positive Wende, betonte Wowereit nun.

Die Hochschule erklärte auf ihrer Website, sie danke allen Unterstützern «herzlich für ihre Solidarität». Sie lädt für Samstag (ab 12.00 Uhr) in ihr Studiotheater zum Tag der offenen Tür ein. Einer der Studenten hatte mit lauten Zwischenrufen in der ARD-Talkshow «Günther Jauch» für Aufregung gesorgt – dadurch wurde der Streit um «die Busch» bundesweit bekannt. Am Mittwoch durften die Studenten in Gottschalks ARD-Sendung für ihre Zwecke werben.

An der Ecke von Chaussee- und Zinnowitzer Straße soll nach den Plänen laut „Morgenpost“ ein Gebäude entstehen, in dem „eine exzellente Ausbildung im Theaterbereich“ möglich sei. Zudem würde in der zunehmend von Hotel- und Bürobauten dominierten Berliner Mitte für die Bevölkerung ein Ort der Begegnung mit den Darstellenden Künsten in all ihren Formen geschaffen. Die Unterzeichner der Unterschriftenaktion hatten auf den exzellenten Ruf der Hochschule verwiesen. Kaum eine Vorstellung gehe in Berlin über die Bühne, an der nicht die „Busch“ ihren Anteil hätte. Mit Material von dpa
(10.5.2012)

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