Verbände wollen musikalische Bildung stärken

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LÜBECK (Mit Leserkommentar). Die musikalische Bildung in Deutschland darf nach Ansicht der musikpädagogischen Verbände nicht unter den veränderten Rahmenbedingungen wie dem G8-Abitur und den Ganztagsschulen leiden.

Verbände wollen Musikerziehung stärken; Foto: RainerSturm / pixelio.de
Verbände wollen Musikerziehung stärken; Foto: RainerSturm / pixelio.de

Das ist eine zentrale Forderung der sogenannten Lübecker Erklärung, die der Verband deutscher Musikschulen in Lübeck einer Mitteilung zufolge beschloss. Ausreichend Zeiten und Räume für den Musik- und Instrumentalunterricht sowie die Ensemblearbeit in Schulen und Musikschulen müssten auch künftig gewährleistet sein.

Der Verband deutscher Schulmusiker, der Arbeitskreis für Schulmusik und der Verband deutscher Musikschulen sehen sich gemeinsam verantwortlich für die musikalische Bildung in Deutschland, wie es weiter hieß. Die drei Verbände sind die Dachorganisationen für die öffentlichen Musikschulen und die Musiklehrer an den allgemeinbildenden Schulen.

In ihrer «Lübecker Erklärung» betonen die Verbände die große gesellschaftliche Bedeutung musikalischer Bildung. Ziel sei es, im 21. Jahrhundert den Stellenwert der Musikerziehung für die allgemeine Bildung zu stärken. Dafür sollen Musikschulen und allgemeinbildende Schulen zukünftig enger kooperieren. dpa

(14.5.2012)

Zum Bericht: Musizieren macht Kinder nicht klüger, aber sozialer

Zum Bericht: Star-Dirigent Barenboim fordert verpflichtenden Musikunterricht

 

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2 Kommentare
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Emilio Rodrogez
11 Jahre zuvor

Ach, wollen Sie? Dann sollten sie aber schauen, welches „Personal“ aus Musikschulen in den Schulen arbeitet. Meine Situation als privater Instrumentallehrer (wegen der Arbeitsbedingungen frustriert von Musikschulen abgewendet) sieht z.Z. so aus: Musikschulen nisten sich in Schulen ein und schicken dort Lehrer hin, die eigentlich keine Lust auf Außendienst haben. Diese Unlust und die unmusische Atmosphäre in den Schulen (unmotivierende Räume, Krach auf den Gängen…) wirken sich auf den Unterricht aus und die Kinder hören über kurz oder lang mit dem Instrument auf. Die Musikschulen profitieren trotzdem, weil die Schulen eine zusätzliche Einnahmequelle sind. Auch wenn die Schüler aufhören, haben sie eine Weile gezahlt und jedes Jahr kommen neue Schüler nach. Die Schüler, die aufgehört haben, sind zu über 80% für mich als liebevoll und mit Herzblut unterrichtenden Privatlehrer verloren. Es ist nämlich nicht so, dass sich Qualität durchsetzt, für die große Masse an Eltern zählt in erster Linie, dass sie keinen zusätzlichen Fahrtermin haben. Zusätzlich wird den aufhörenden Schülern unterschwellig vermittelt, sie seien „unmusikalisch“. Das ist die Situation heute!!!

fraugrohee
11 Jahre zuvor

Es bleibt Jammern und Wollen. Ich weiß: Handeln ist schwierig bis unmöglich geworden. Aber wenn man sich ausmalt, was uns mit Bertelsmann und anders Bildungsprivatisierern noch bevorsteht, erscheinen die letzten Nischen, in denen wir noch annähernd die Arbeit tun, für die wir mal angetreten sind, in einem wesentlich helleren Licht. Schlimmer geht immer. Die deutsche Bildungslandschaft wird nicht mehr mit öffentlichen Geldern bewässert werden, deshalb sind Forderungen und Beschwörungen irrelevant für die Entscheidungsträger.