Vorwürfe gegen „Zwölf Stämme“: Landtag fordert Aufklärung

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MÜNCHEN. Nach den schweren Vorwürfen gegen die fundamentalistische christliche Glaubensgemeinschaft „Zwölf Stämme“ fordert der Landtag eine umfassende Aufklärung von der Staatsregierung. Alle Fraktionen stimmten einem entsprechenden Antrag der Grünen zu. Kultusstaatssekretär Bernd Sibler (CSU) versprach: „Wir werden den Kontrolldruck noch einmal deutlich erhöhen.“

In einer schriftlichen Stellungnahme zu den Vorwürfen beschrieben sich die "Zwölf Stämme" als "offene und transparente Gemeinschaft, die keine Form von Kindesmisshandlung duldet." Foto: Tobias Mandt / Flickr (CC BY 2.0)

Grüne und Freie Wähler werfen der Staatsregierung vor, bei den früheren Auseinandersetzungen mit den „Zwölf Stämmen“ vor einer „Sekte“ eingeknickt zu sein. Die Gruppe hatte die Privatschule 2006 unter anderem durchgesetzt, weil sie Sexualkunde und Evolutionstheorie für Irrlehren hält. Die Glaubensgemeinschaft weist die Misshandlungsvorwürfe zurück, die zuständige Staatsanwaltschaft Augsburg kündigte eine Prüfung an.

Die Grünen-Abgeordnete Simone Tolle sagte, die „Zwölf Stämme“ schotteten ihre Kinder von der Umwelt ab. „Damit tun sie ihnen in der Seele weh. Sie verbauen den Kindern den Weg nach draußen.“ Der Freie Wähler Günter Felbinger griff die Staatsregierung scharf an: „Was macht denn die Schulaufsicht, wenn solche Dinge nicht bemerkt werden?“ Die SPD-Bildungspolitikerin Karin Pranghofer brachte einen Unterrichtsstopp an der Schule ins Gespräch. Staatssekretär Sibler betonte dagegen, die Schule sei zehn- bis zwölfmal pro Halbjahr von der Schulaufsicht besucht worden. „Es gab keine Anzeichen.“ dpa

(23.05.2012)

Zum Bericht: “Schläge und Rassismus? ‚Zwölf Stämme‘ weisen Vorwürfe zurück“

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