Fast 400 000 Schüler im Norden sind in die Ferien gestartet

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KIEL. Ferienstimmung im Norden. Hunderttausende freuen sich auf sechs Wochen ohne Schule – auch wenn das Wetter noch nicht in Bestform ist. Das nächste Schuljahr bringt keine neuen Reformen, lässt aber muntere Debatten erwarten.

Kommt sicher bald: die Sonne. Foto: lubaib / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Kommt sicher bald: die Sonne. Foto: lubaib / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Für exakt 395 458 Mädchen und Jungen an den allgemein- und berufsbildenden Schulen in Schleswig-Holsten haben am Wochenende die Sommerferien begonnen. Die Zahl der Schulabgänger insgesamt liegt dem Bildungsministerium noch nicht vor, aber die der Abiturienten: Es sind 8562. Nach Angaben des Ministeriums werden Anfang August rund 22 500 Kinder zwischen List und Mölln als ABC-Schützen neu an die Schulen kommen, an denen rund 28 000 Lehrer arbeiten.

Das neue Schuljahr wird nach dem Regierungswechsel in Kiel unter neuen politischen Vorzeichen stehen. Mit der früheren Flensburger Universitätspräsidentin Waltraud Wende führt eine ausgewiesene Fachfrau als parteilose Ressortchefin auf SPD-Ticket das Bildungsministerium, das zweieinhalb Jahre lang von dem öfter unglücklich agierenden FDP-Politiker Ekkehard Klug geleitet wurde.

Schulfrieden gewünscht

Die neue Koalition aus SPD, Grünen und SSW will nach vielen Reformen in den vergangenen Jahren einen Schulfrieden bewahren, aber ganz ohne Bewegung wird es auch in nächster Zeit nicht abgehen. Veränderungen will die Koalition im Dialog voranbringen. Dem soll eine Bildungskonferenz im Herbst dienen. Vertreter von Schulen, Kommunen und Politik werden eingeladen.

Ein wichtiges Thema wird absehbar der Dauerbrenner Abiturzeit sein. Die Koalition will das Abitur grundsätzlich nach acht Jahren an Gymnasien ablegen lassen und nach neun an Gemeinschaftsschulen. Genehmigte G9-Gymnasien sollen Bestandsschutz haben, neue werden nicht zugelassen. «Die Regionalschulen sollen sich zu Gemeinschaftsschulen entwickeln», ist eine weitere Vorgabe des Koalitionsvertrages. Auch darüber wird auf der Bildungskonferenz diskutiert werden. Die Regionalschulen waren in den vergangenen Jahren aus der Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen hervorgegangen.

Ein Aufregerthema unter Studenten und Lehrerverbänden ist die künftige Ausbildung der Pädagogen. Umstritten ist besonders die Verteilung der Sekundarschullehrer-Ausbildung zwischen Kiel und Flensburg. Geplant ist der Schwerpunkt für die Sekundarstufe II in Kiel und für die Sekundarstufe I in Flensburg. Beide Hochschulen sollen auch enger zusammenarbeiten als bisher. Ein Konzept dafür soll bis Ende 2013 stehen. dpa
(22.6.2012)

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