Mehr Studienplätze für das Lehramt in Sachsen

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DRESDEN. Die Kapazitäten für die Lehrerausbildung in Sachsen werden deutlich aufgestockt. Die Ministerien für Finanzen, Kultus und Wissenschaft einigten sich nach langen Verhandlungen auf ein Konzept, damit von Herbst an 1.700 statt bisher 1.000 Plätze an den Hochschulen für Studienanfänger zur Verfügung stehen. Der Sprecher des Wissenschaftsministeriums, Karltheodor Huttner, bestätigte einen entsprechenden Bericht der «Freien Presse».

Die Landesregierung will so das drängende Problem des Lehrermangels in Sachsen in den Griff kriegen. Derzeit scheiden viele ältere Lehrer aus dem Schuldienst aus, Nachwuchs fehlt. Die SPD im Landtag kritisierte, dass die Universitäten jetzt kaum noch Zeit haben, um die personellen und räumlichen Voraussetzungen für die Ausbildung von mehr Studenten zu schaffen. Die Entscheidung der zuständigen Minister sei zu spät gefallen.

Für die Aufstockung werden bis 2016 insgesamt 42 Millionen Euro für zusätzliches Lehrpersonal an den Universitäten bereitgestellt. Das Geld stammt aus dem Hochschulpakt. Den größten Teil erhält mit 29 Millionen Euro die Universität Leipzig, die dafür künftig pro Jahr 1.000 Studienanfänger für das Lehramt aufnehmen muss. An der TU Dresden sollen es 600 sein, an den beiden Musikhochschulen 100. Zugleich wird die Lehrerausbildung in Sachsen vom Bachelor-Master-System wieder auf das Staatsexamen umgestellt. Das Kabinett soll am kommenden Dienstag das Paket absegnen.

Der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Holger Mann, nannte die geplante Abkehr vom internationalen Bachelor-Master-System einen «Bärendienst». «Nicht wenige Bewerber aus anderen Bundesländern werden aufgrund dieser Unsicherheiten sowie noch fehlender Studien- sowie Prüfungsordnungen wegbleiben», warnte er. dpa

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(1.6.2012)

Zum Bericht: Sachsen: Weniger Personalbbau bei Lehrern und Polizisten?

Zum Bericht: Sachsen legt Nachwuchsprogramm für Lehrer auf

 

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