Opfer der Odenwaldschule streiten über Filmprojekte

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MÜNCHEN / HEPPENHEIM. Im Verein der Missbrauchsopfer der Odenwaldschule „Glasbrechen“ gibt es laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ Streit über die Unterstützung von Filmprojekten. Auslöser soll die Entscheidung sein, sich hinter ein Kino-Projekt Stefan Raisers von Dreamtool Entertainment zu stellen, einen WDR-Film der Produktionsfirma ndF Berlin aber abzulehnen.

Goethehaus der Odenwaldschule; Foto: Mussklprozz / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Goethehaus der Odenwaldschule; Foto: Mussklprozz / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

„Glasbrechen“-Vorsitzender Adrian Koerfer erklärte dem Bericht zufolge dagegen, es gebe weder Austritte noch eine Spaltung des Vereins. Er betonte aber, persönlich wünsche er sich möglichst viele Projekte zum Missbrauchsskandal, „je mehr, um so besser“.

Raiser hat die Filmrechte an dem Buch „Wie laut soll ich denn noch schreien“ erworben, das ein Missbrauchsopfer unter dem Pseudonym Jürgen Dehmers veröffentlicht hat. Als Drehbuchautor hat er Andreas Dirr verpflichtet, wie „Focus“ am Sonntag vorab mitteilte. Die ndF Berlin bereitet ein Fernsehdrama für den WDR vor. Am Drehbuch, das fiktive Personen und Handlungen enthalten soll, arbeitet das Autorenpaar Sylvia Leuker und Benedikt Röskau. Die Regie soll Christoph Röhl übernehmen.

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Die sexuellen Übergriffe von Lehrern an Schülern in der Odenwaldschule liegen schon Jahrzehnte zurück und sind juristisch verjährt. Ein Abschlussbericht nennt die Zahl von 132 Opfern. „Glasbrechen“ geht von einer wesentlich höheren Zahl aus. dpa

(10.06.2012)

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