Immer mehr Lehrer in Brandenburg haben keinen Lehramts-Abschluss

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POTSDAM. Facharbeiter und Meister in die Klassenzimmer: Weil das passende Personal fehlt, stellen die Schulämter in Brandenburg immer mehr Lehrer ohne Lehramtsausbildung ein.

Das geht aus einer Antwort von Martina Münch (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Im Schuljahr 2007/08 gab es demnach an den Schulen 571 Lehrer ohne anerkannte Lehramtsausbildung. Das entsprach einem Anteil von 2,8 Prozent. Im Schuljahr 2011/12 waren es 708 Lehrer – und damit 3,9 Prozent; rund 200 von ihnen haben einen Hochschulabschluss und rund 190 einen Fachschulabschluss. Etwa 230 haben eine Berufsausbildung absolviert oder einen Meisterabschluss.

Hauptgrund für den Einsatz dieser Männer und Frauen sei Lehrermangel in den entsprechenden Fächern. Außerdem sei es insbesondere im ländlichen Raum schwierig, ausgebildete Lehrer zu finden, erklärte Münch. «Die staatlichen Schulämter setzen in diesen Fällen nach Möglichkeit Lehrkäfte mit Ausbildungen in affinen Fächern ein», berichtete die Ministerin. In Einzelfällen würden Seiteneinsteiger eingestellt und für das Lehramt qualifiziert.

Einen anerkannten Abschluss für das Lehramt gibt es in Brandenburg nach einem zweijährigen Vorbereitungsdienst und erfolgreich bestandenem zweitem Staatsexamen. Voraussetzung dafür ist in der Regel ein abgeschlossenes lehramtsbezogenes Hochschulstudium. Wer einen anderen Hochschulabschluss hat, kann laut Münch an einem berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst oder regulären Vorbereitungsdienst für Lehrer teilnehmen und diesen mit dem zweiten Staatsexamen abschließen. dpa
(7.7.2012)

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