Schüler engagieren sich journalistisch – nicht immer zur Freude der Schulen

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MAGDEBURG. In Sachsen-Anhalt gründen sich immer mehr Schülerzeitungen. Doch nicht jede Schule sieht das gerne.

Auch, wenn sie oft harmlos wirken: Schülerzeitungen sind nicht an allen Schulen gern gesehen,  Foto: Dieter Zirnig / Flickr (CC BY-NC 2.0)
Auch, wenn sie oft harmlos wirken: Schülerzeitungen sind nicht an allen Schulen gern gesehen. Foto: Dieter Zirnig / Flickr (CC BY-NC 2.0)

„Momentan haben wir 148 Schülerzeitungen in unserer Datenbank registriert, Tendenz steigend“, sagte Olaf Schütte vom Verband junger Medienmacher in Sachsen-Anhalt. Schütte ist sich sicher: „In Sachsen-Anhalt gibt es viele gute und vor allem auch kritische Schülerzeitungen“. Doch die kritische Berichterstattung sei einigen Schulen ein Dorn im Auge. So gebe es immer wieder Probleme mit Schulen bezüglich der Kommunikation über die Startförderung. „Es kann vorkommen, dass Informationen über die Startförderung einfach im Sekretariat liegenbleiben“, sagte Schütte.

Auch würden Kontroversen zwischen Schülerzeitung und Schule oftmals zu Eingriffen in die Berichterstattung führen. Es komme vor, dass Schüler Pseudonyme für kritische Artikel verwenden aus Angst vor persönlichen Folgen. Die Lösung sieht er in einer gesetzlichen Regelung ähnlich der der Schülervertretung. Ein gewählter Vertrauenslehrer, der solche Fälle dokumentiere, könnte bei Problemen als Vermittler fungieren.

Der Verband vergibt seit 2008 zusammen mit dem Kultusministerium jährlich eine Startförderung für neu gegründete Schülerzeitungen. Zudem verleiht er in Zusammenarbeit mit Kultus- und Sozialministerium den Jugendmedienpreis „Goldene Feder“, unter anderem für die beste Schülerzeitung.

Belastbare Vergleichszahlen zu Schülerzeitungen aus anderen Bundesländern gebe es bis auf Sachsen nicht, sagte Schütte. Im Nachbarland gebe es etwa 215 Schülerzeitungen bei doppelt so vielen Einwohnern. Daher sieht Schütte Sachsen-Anhalt auf einem guten Weg. Auch in puncto Qualität ist Schütte zufrieden: «Hier gibt es eine große Bandbreite von handgeschriebenen Vierseiten-Blättern aus Grundschulen bis hin zu 80-seitigen Hochglanzmagazinen aus Gymnasien». dpa

(16.07.2012)

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