Mehr Unfälle an Berliner Schulen – 17,6 Millionen Euro Kosten

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BERLIN. Schürfwunden und blaue Flecken: Die Unfallzahlen an Berliner Schulen sind im vergangenen Jahr angestiegen – auf 224 Verletzungen am Tag. Das seien sechs Unfälle pro Tag mehr als im Vorjahr, teilte die Berliner Unfallkasse mit. 80 Prozent der Verletzungen seien jedoch Bagatellen, die nach einem Arztbesuch erledigt seien, hieß es bei der Kasse. Denn Lehrer schickten Kinder nach einem kleinen Malheur oft eher zum Arzt als Eltern. Unfälle wie schwere Verstauchungen oder Knochenbrüche seien bei Schulunfällen selten. Sie passierten aber nach wie vor besonders häufig im Sportunterricht.

Die Gesamtzahl der Schülerunfälle stieg von 42.560 im Jahr 2010 auf 43.660 gemeldete Fälle im Jahr 2011. Das Bild in den Berliner Bezirken ist verschieden. Die meisten Unfälle, gerechnet auf 1.000 Schüler, gab es mit 150 in Marzahn-Hellersdorf, die wenigsten mit 124 in Spandau und Steglitz-Zehlendorf.

Die Kosten für die Behandlungen der Schüler trägt das Land Berlin über die gesetzliche Schüler-Unfallversicherung. Sie werden auch bei Unfällen auf dem Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause übernommen. Die Gesamtsumme der Kosten für das Land belief sich 2011 auf rund 17,6 Millionen Euro, sagte Kirsten Wasmuth, Sprecherin der Unfallkasse.

Bei Berliner Privatschulen verzeichneten die Statistiker einen Anstieg der Unfälle. Die Zahlen näherten sich langsam den öffentlichen Schulen an. Doch auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen auf Privatschulen ist in der Hauptstadt 2011 um 1.200 auf mehr als 29.000 gestiegen.

In allen anderen Schulformen seien die Unfallzahlen gesunken oder gleichgeblieben, teilte die Kasse weiter mit. Bei den Grundschulen sei ein Rückgang der Verletzungen im Sportunterricht erfreulich, allerdings nahmen Zwischenfälle in den Pausen zu.

Traditionell wenig Unfälle gibt es an Gymnasien – auch, weil die Schüler dort älter sind. Hier gibt es aber weiterhin 60 Prozent der Verletzungen im Sportunterricht, sehr häufig bei Ballspielen. Erfreulich sei der Rückgang der Unfallquote an den neuen Sekundarschulen, in denen Haupt-, Real- und Gesamtschulen zusammengefasst sind. dpa

(2.8.2012)

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