Ministerin: Bayern wird Krippen-Anspruch erfüllen – außer München

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MÜNCHEN. Vor dem Ende der Sommerferien verkündet Sozialministerin Haderthauer (CSU) den Erfolg ihrer Anstrengungen, Bayern zum «Familienland Nummer eins» zu machen.

Ministerin: Meisten bayerischen Kommunen werden 2013 Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erfüllen können; Foto: Thomas Pompernigg/Flickr (CC BY-SA 2.0)
Ministerin: Meisten bayerischen Kommunen werden 2013 Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erfüllen können; Foto: Thomas Pompernigg/Flickr (CC BY-SA 2.0)

Nach Einschätzung von Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) werden die meisten bayerischen Kommunen im Jahr 2013 den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erfüllen können – mit Ausnahme der Landeshauptstadt München. «Viele kleinere Kommunen haben bereits Bedarfsdeckung erreicht oder werden sie nächstes Jahr erreichen», sagte Haderthauer. «München ist die einzige Stadt, bei der jetzt schon feststeht, dass sie den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz 2013 nicht erfüllen wird.« Dort würden zum 1. August des nächsten Jahres 5.000 Krippenplätze fehlen, sofern die Stadt nicht sofort die bereitstehenden Fördermittel abrufe.

Im Laufe der nächsten Wochen werden die bayerischen Kindergärten und -krippen ihre Tore nach den Sommerferien wieder öffnen. Anders als bei den Schulen gibt es aber keinen festen Termin für das Ende der Sommerferien. «Gerade Bayern hat man ja immer nachgesagt, dass es beim Ausbau der Kinderbetreuung hinterherhinkt. Da ist ein echter Paradigmenwechsel gelungen», sagte Haderthauer. «Wir haben uns in den letzten Jahren erfolgreich an die Spitze der westdeutschen Länder gesetzt. Wir haben es geschafft, zum Familienland Nummer eins zu werden.»

2006 gab es nach Haderthauers Angaben für 10 Prozent der Ein- und Zweijährigen Krippenplätze. Inzwischen sei eine Versorgungsquote von 43 Prozent erreicht, das seien 97.000 Plätze. «Zum 1. August 2013 werden wir mit 110.000 Plätzen eine Quote von 53 Prozent haben. Dank an die bayerischen Kommunen, von denen die allermeisten endlich die Zeichen der Zeit erkannt haben und dank der optimalen Unterstützung des Freistaats eine Riesendynamik beim Ausbau der Kinderbetreuung hingelegt haben.»

Familienland Nummer eins bedeute, dass Bayern bundesweit das meiste Geld für den Ausbau der Krippen in die Hand genommen habe. «Bayern hat seinen Bürgermeistern als einziges Land eine Ausbaugarantie gegeben, denn mit unserem ungedeckelten Förderprogramm kann jede Kommune so viele Plätze schaffen, wie sie braucht», sagte die Sozialministerin. Und Bayern investiere als einziges Bundesland gleichzeitig massiv in die Qualitätsverbesserung und Beitragsentlastung. Allein die aktuellen Verbesserungen im bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) brächten noch einmal 185 Millionen Euro zusätzlich jedes Jahr. «Damit liegen wir bei der Unterstützung für die laufenden Kosten der Kinderbetreuung nun ebenfalls bundesweit an der Spitze.» Ein großer Teil der Mittel für den Ausbau sei in die Großstädte geflossen, denn dort gebe es den höchsten Bedarf. CARSTEN HOEFER, dpa

(25.8.2012)

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