Studie: Zeit mit den Eltern tut pubertierenden Teenies gut

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NEW YORK/BERLIN. Als Jugendlicher viel Zeit mit den Eltern verbringen? Uncool und langweilig, finden viele Teenager. US-Forscher fanden heraus: Die gemeinsame Zeit tut den Heranwachsenden richtig gut.

Studie: Zeit mit den Eltern tut pubertierenden Teenies gut. (Foto: Tim Caynes/ Flickr CC BY-NC 2.0)
Studie: Zeit mit den Eltern tut pubertierenden Teenies gut. (Foto: Tim Caynes/ Flickr CC BY-NC 2.0)

Pubertierende Teenies verbringen nach einer US-Studie mehr Zeit mit Ihren Eltern als gedacht – und dies macht sie sozialer und selbstbewusster. Darüber berichten Forscher der Pennsylvania State University im Fachmagazin «Child Development». Nach der Studie von Susan McHale und ihren Kollegen wirkt sich die gemeinsame Zeit positiv auf die Entwicklung der Teenager aus.

In der Pubertät sind Mama und Papa für viele Jugendliche nervig und uncool – soweit das allgemeine Vorurteil. Herauszufinden, ob dies tatsächlich stimmt und wie sich die Zeit mit den Eltern auf Heranwachsende auswirkt, war das Ziel der Langzeitstudie.

Das Ergebnis: Pubertierende verbringen – entgegen dem Vorurteil – mehr Zeit mit ihren Eltern. Obwohl die Jugendlichen immer unabhängiger von ihren Familien werden, pflegen sie weiterhin enge Beziehungen zu ihren Müttern und Vätern, wie die US-Gesellschaft zur Erforschung der Kinderentwicklung die Expertin McHale in einer Mitteilung zitiert.

Teenager, die viel mit ihren Vätern und gleichzeitig anderen unternehmen, sind demnach sozialer im Umgang mit Gleichaltrigen. Darüber hinaus verbringen Zweitgeborene der Studie zufolge mehr Zeit mit ihren Eltern und gleichzeitig anderen Menschen als Erstgeborene. Mütter hingegen unternähmen mehr mit ihren Mädchen, wenn sie eine Tochter und einen Sohn haben – genauso Väter mit ihren Jungen.

«Wenn Jugendliche viel Zeit mit ihren Vätern verbringen, kann das sehr positive Auswirkungen auf die Entwicklung sozialer Kompetenzen haben. Allerdings nur, wenn dem Vater Beziehungen zu seinen Kindern und anderen Menschen selbst wichtig sind. Denn dann kann er dies auch weitervermitteln», erläuterte Stefan Drewes vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen. «Die Mütter sind besonders in der Gestaltung von Beziehungen wichtige Vorbilder.» Laut Drewes brauchen beide Geschlechter ein männliches und weibliches Vorbild. «Dabei ist aber weniger die Zeit an sich wichtig, sondern die Qualität der Beziehung.»

Für ihre Studie beobachteten die Wissenschaftler das Verhalten in rund 200 Familien der Mittel- und Arbeiterschicht in kleinen Städten und ländlichen Gemeinden. Die Forscher untersuchten, wie viel Zeit Eltern und Kinder von der frühen bis zur späten Pubertät miteinander verbrachten. Fünfmal innerhalb von sieben Jahren führten sie daher persönliche Gespräche und Telefoninterviews mit den Müttern, Vätern und deren Kindern. dpa

(22.8.2012)

 

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