LONDON. Sie hängen an Laternenmasten, Hauswänden und an Zäunen: Videokameras gehören in London zum Stadtbild – und zur Schullandschaft. Die Organisation „Big Brother Watch“ schlägt Alarm.
Gut 90 Prozent der britischen Schulen überwachen einer Studie der Organisation „Big Brother Watch“ zufolge ihre Schülerinnen und Schüler mit Videotechnik. Im Durchschnitt kommt auf 38 Jugendliche eine Kamera.
Die Organisation sammelte in einer Befragung Daten von rund 2.000 weiterführenden Schulen in Großbritannien über die Anzahl und Positionierung von Videokameras auf dem Schulgelände.
Die Ergebnisse:
- Auf dem Gelände von rund 2.000 Schulen hängen 47.806 Kameras, gut die Hälfte davon innerhalb der Gebäude
- In 206 Schulen werden Bilder in Umkleiden oder Toiletten der Schülerinnen und Schüler aufgezeichnet
- Im Schnitt gibt es pro 38 Jugendlichen eine Kamera, in einigen Schulen liegt der Wert sogar bei 5:1
- Auf Basis einer Hochrechnung der vorhandenen Daten vermutet Big Brother Watch, dass in allen weiterführenden Schulen in England, Schottland und Wales insgesamt 106.710 Kameras hängen.
Dieses Ergebnis habe die Erwartungen übertroffen und werde viele Eltern schockieren, sagte der Direktor von Big Brother Watch, Nick Pickles. Der „Respekt vor der Privatsphäre der Schüler“ würde durch die Überwachung infrage gestellt. Manche Schulen kämen sogar auf ein Verhältnis von fünf Schülern pro Kamera.
Weiterführende Links:
Der Bericht der Organisation „Big Brother Watch“ zum Download
Die Website der Organisation „Big Brother Watch“