Großer Bildungsgipfel in Kiel – Gerede oder Dialog?

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KIEL. Stunde der Wahrheit: Heute trafen rund 130 Bildungsakteure aus dem Norden beim großen Bildungsgipfel von Ministerin Wende aufeinander. Die Konferenz war offiziell gedacht, um im Dialog einen Konsens für die Schulpolitik zu finden. Aber vorab gab es jede Menge Krach.

Waltraud Wende, Bildungsministerin von Schleswig-Holstein plant einen Schulkonsens wie ihn etwa NRW eingangen ist. (Foto: Steffen Voss/Bildungsministerium Schleswig Holstein)
Waltraud Wende, Bildungsministerin von Schleswig-Holstein plant einen Schulkonsens, wie ihn etwa NRW eingangen ist. (Foto: Steffen Voss/Bildungsministerium Schleswig Holstein)

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) hat heute in Kiel die erste Bildungskonferenz eröffnet. «Wir möchten mit den Betroffenen bildungspolitischer Entscheidungen ins Gespräch kommen, möchten die Möglichkeiten geben, Entscheidungsprozesse mitzugestalten», sagte die Ministerin. Zu der Veranstaltung waren rund 130 Bildungsakteure des Landes gekommen, darunter Politiker, Lehrer- und Elternvertreter. Die Konferenz sei als Auftakt für weitere Treffen und Konferenzen gedacht, sagte Wende. Ihr erklärtes Ziel ist, einen möglichst breiten Konsens über die künftige Gestaltung der Schullandschaft im Norden zu finden. Die Ergebnisse sollen in ein neues Schulgesetz einfließen. Aber schon im Vorfeld der Konferenz gab es jede Menge Krach. Allein die Auswahl der Gäste stieß auf Kritik.

Vertreter der Opposition warfen der Ministerin vor, es handele sich bei dem Bildungsgipfel nur um eine «Verkündungsmesse für die schulpolitischen Weisheiten der Dänen-Ampel». Ein ergebnisoffener Dialog sei nicht zu erwarten. Wende solle das Treffen absagen, hieß es etwa von der FDP-Landtagsfraktion. Der CDU-Landesvorsitzende Jost de Jager kritisierte am Vortag: «Viele wichtige Fragen werden überhaupt nicht behandelt.» Zu den Themen, die nach Ansicht der Opposition auf der Agenda fehlen, gehört zum Beispiel die umstrittene Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 für Gymnasien. Wende lehnt dies ab.

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In vier Workshops sollen die Gäste der Konferenz diskutieren: etwa wie Übergänge von Kita in Grundschule und dann in weiterführende Schulen besser gelingen können, über Ausbildungsinhalte für künftige Lehrer mit Blick auf ein zweigliedriges Schulsystem mit Gymnasium und Gemeinschaftsschule und auch über eine Neuorganisation von G8, die Schülern gerechter werde. dpa
(8.9.2012)

Zum Bericht: „Schulfrieden oder Alibi-Show? Skepsis vor Kieler Bildungskonferenz“

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