Schavan verteidigt G8

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OSNABRÜCK. Das achtjährige Abitur als Freiheitsgewinn – Bundesbildungsministerin Annette Schavan findet die Kritik am Turbo-Abi unberechtigt. Ihr Fokus: ein europäischer Ausbildungspakt. 

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hält an der verkürzten Gymnasialzeit fest. Foto: Bürgerdialog Zukunftstechonlogien / Flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre gegen Kritik verteidigt. In einem Interview der «Neuen Osnabrücker Zeitung» betonte sie, das Abitur nach zwölf Schuljahren sei ein «Freiheitsgewinn» für die Schüler. Diese nutzten das gewonnene 13. Jahr ganz gezielt, um neue Erfahrungen zu machen – im Ausland oder in einem sozialen Jahr.

Die Kritik könne sie deshalb nicht nachvollziehen. Bayern will das achtstufige Gymnasium umbauen. Ein zusätzliches, freiwilliges Lernjahr in der Mittelstufe soll den Druck von den Schülern nehmen.

Schavan warb für einen europäischen Ausbildungspakt, um die alarmierenden Quoten bei der Jugendarbeitslosigkeit im Süden Europas zu senken. Jeder junge Europäer solle drei Monate nach dem Schulabschluss ein Angebot für eine Berufsausbildung oder mindestens für ein Praktikum bekommen, das ihm den Berufseinstieg bringe.

Nach Worten Schavans können Krisenländer wie Spanien oder Griechenland mit einer Jugendarbeitslosigkeit von 50 Prozent vom deutschen System der beruflichen Bildung profitieren. «Viele Länder in Europa, aber auch Indien, China oder Israel, haben großes Interesse, mit uns zusammenzuarbeiten.» dpa

(15.09.2012)

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