Thüringen gründet Bündnis für Alphabetisierung

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ERFURT. In Thüringen ist ein Bündnis für Alphabetisierung ins Leben gerufen worden. Die Zahl von rund 200 000 Menschen im Freistaat, die nicht ausreichend lesen und schreiben könnten, müsse ernst genommen werden, sagte Bildungsstaatssekretär Roland Merten bei der Unterzeichnung der Gründungsurkunde mit dem Thüringer Volkshochschulverband.

Ziel des Bündnisses ist es, mehr Analphabeten zu ermutigen, sich ihren Defiziten zu stellen. Außerdem sollen Beratungs- und Bildungsangebote weiterentwickelt und die Zusammenarbeit etwa mit den Wirtschaftskammern und Jobcentern intensiviert werden.

Die Zahl der Alphabetisierungskurse und der Teilnehmer hat sich an den Thüringer Volkshochschulen seit 2010 nahezu verdoppelt. Im vergangenen Jahr besuchten nach Angaben des Volkshochschulverbandes mehr als 291 Thüringer die 45 Alphabetisierungskurse. Das sei ein Anfang und auch ein großer Erfolg angesichts der Schwierigkeiten, diese Menschen überhaupt zu erreichen, betonte Merten.

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Das Ministerium unterstützt die Kurse in diesem Jahr mit rund 120 000 Euro. Damit könnten die Entgelte für Alphabetisierungskurse auch niedriger gehalten werden als sonst üblich, sagte die Verbandsvorsitzende Gudrun Luck. Mit Beginn des jetzigen Herbstsemesters gebe es wieder Angebote an allen der 23 Volkshochschulen in Thüringen. Bundesweit lernen den Angaben zufolge derzeit rund 20 000 Menschen in Kursen lesen und schreiben.

Die Volkshochschulen machen gegenwärtig mit einer Aktionswoche auf ihre vielfältigen Angebote aufmerksam. Neben Sprachkursen würden zunehmend auch Gesundheitsangebote wie Rückenschule, Ernährungsworkshops oder autogenes Training nachgefragt. Zunehmend würden zugleich die über 50-Jährigen den Weg in die Volkshochschulen finden. Im vergangenen Jahr besuchten laut dem Verband 117 000 Thüringer rund 230 000 Unterrichtsstunden an den Volkshochschulen. dpa

(3.9.2012)

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