Homeschooling-Befürworter hoffen auf Entkriminalisierung

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BERLIN. Bildungsfreiheit oder Schulverweigerung? Für die einen ist Homeschooling kriminell, für die anderen die Zukunft des Lernens. Anfang November treffen sich die Befürworter auf einer internationalen Konferenz in Berlin.

Auch das Exil ist eine Option für Homeschooling-Anhänger, auf Deutsch auch Freilerner genannt, wenn es hart auf hart kommt. So wie die deutsche Freilerner-Mutter Dagmar Neubronner, die deshalb nach Frankreich gezogen ist. Gemeinsam mit dem Schweden Jonas Himmelstrand organisiert sie die Konferenz vom 1.-4. November in Berlin. Familie Himmelstrand lebt aus demselben Grund in Finnland.

Vor allem in Deutschland  und in Schweden hätten sie es schwer, berichtet der Schwede. In Schweden soll aktuell eine Familie gezwungen werden, nachträglich 4600 Euro Strafe bezahlen, obwohl die Familie gar nicht mehr in Schweden lebe. In Deutschland ist es dagegen üblich, wegen Homeschooling etwa das Sorgerecht zu entziehen. „Skandalös“, nennen das die Veranstalter.

Eine amerikanische Mutter unterrichtet ihr Kind zuhause. (Foto. IowaPolitics/Flickr CC BY-SA 2.0)
Eine amerikanische Mutter unterrichtet ihr Kind zuhause. (Foto. IowaPolitics/Flickr CC BY-SA 2.0)

Nach Angaben der Organisatoren ist das sogenannte Homeschooling, die Bildungsform, die weltweit am schnellsten wächst. Fachleute aus aller Welt werden auf der Konferenz über Forschungsergebnisse, praktische Erfahrungen und über bürger- und menschenrechtliche Aspekte berichten. Die Organisatoren hoffen, bei euopäischen Bildungspolitikern Interesse zu wecken für diese Bildungsform, die in Deutschland und Schweden entgegen dem weltweiten Trend als „Schulverweigerung“ kriminalisiert wird. Der Bildungspolitische Sprecher der FDP im Bundestag Patrick Meinhardt spricht ebenfalls: „Eltern haben ein grundlegendes Interesse daran, über die Bildung ihrer Kinder selbst bestimmen zu dürfen.“

Weitere Redner sind Jack Klenk, früherer Direktor der nichtöffentlichen Bildung im US-Bildungsministerium, Entwicklungspsychologe Prof. Gordon Neufeld (Vancouver), Dr. Brian Ray vom amerikanischen National Home Education Research-Institut, Prof. Charles Glenn, Experte Internationale Bildungspolitik (Boston), Erziehungswissenschaftlerin Prof. Kovaleva (Moskau), . Auch der deutsch-französische Bestsellerautor André Stern, („…und ich war nie in der Schule“) wird über seine Erfahrungen sprechen, André de Holanda (Brasilien), die Anwältin Ruby Harrold-Claesson (Jamaika-Schweden).

Mehr Informationen zur Konferenz, die vom 1. bis zum 4. November in Berlin stattfindet, bekommen Sie hier

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