SPD: Regierung lügt wegen Lehrer-Stellenzuwachs

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DRESDEN. Die Regierung verspricht einen Stellenzuwachs bei den Lehrkräften in Sachsen, die oppositionelle SPD glaubt ihr nicht und rechnet nach.

Die SPD im Landtag sieht trotz anderslautender Beteuerungen weiter einen Abbau von Lehrerstellen in Sachsen. Das neue Schuljahr habe mit 27 340 entsprechenden Stellen begonnen – 255 weniger als im Jahr zuvor, rechnete SPD-Bildungsexpertin Eva-Maria Stange am Sonntag vor. Ab 1. Januar 2013 würden es nur noch 27 231 Stellen sein. «Im Laufe des Schuljahres werden also zirka 110 Lehrerstellen abgebaut», erklärte die Politikerin. Von dem immer wieder behaupteten Stellenzuwachs könne also keine Rede sein.

Stange sieht eine weitere Lücke, weil bis zum Jahresende 2012 mehr als 165 Lehrer in Rente gehen. Dafür würden lediglich 110 Pädagogen befristet auf ein Jahr eingestellt. «Unterrichtsausfall und Chaos an den Schulen sind damit vorprogrammiert», prophezeite die frühere Wissenschaftsministerin. Die Zahlen stammen aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Kleine Anfrage von Stange im Landtag.

Die SPD verlangte erneut eine ausreichende Stellenausstattung. «Was heute nicht eingestellt wird, fehlt nicht nur aktuell im Unterricht, sondern auch in den kommenden Jahren. Denn dann werden jährlich 1000 bis 1600 Lehrer in Rente gehen. Spätestens in drei Jahren sind alle Reserven für die Absicherung des Unterrichts ausgeschöpft», sagte Stange. dpa

(21.10.2012)

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