CDU fordert einheitliche Leistungsanforderungen für Grundschüler

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MAINZ. Nach dem Willen der CDU-Landtagsfraktion soll es an rheinland-pfälzischen Grundschulen künftig einheitliche Lehrpläne und verbindliche Richtlinien bei der Notenvergabe geben. Die 2008 eingeführte Grundschulordnung müsse überarbeitet werden, heißt es in einem Landtagsantrag.

Kern der Reform war 2008 die individuelle Förderung der Kinder. «Es wurden aber genau die Schüler nicht erreicht, die erreicht werden sollten», sagte die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Bettina Dickes. Vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien oder mit Migrationshintergrund würden von mehr Freiheiten beim Lernen nicht profitieren.

Unter anderem forderte die CDU verbindliche Lehrpläne für jede Klassenstufe. Momentan sei nur festgelegt, was die Schüler am Ende der Grundschule können müssten. Zudem müsse es wieder vergleichbare Noten geben. Die bisher praktizierte individuelle Benotung mit ausführlichen schriftlichen Begründungen verwirre Schüler und Eltern.

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Bettina Brück sagte laut einer Mitteilung, die CDU wärme «ihre alten Forderungen unverblümt auf». Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete die Forderungen als «antiquiert und rückwärtsgewandt». Die Lehrergewerkschaft VBE erklärte, individuelle Förderung und Leistung seien keine Widersprüche. Hintergrund der CDU-Forderungen ist ein bundesweiter Leistungsvergleich des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Rheinland-Pfälzische Grundschüler waren dabei im unteren Mittelfeld gelandet.

Zum Bericht: „Grundschul-Ranking: Bayern ist spitze. Doch was nützt die Erkenntnis?“

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