Druck auf Grün-Rot wächst: Mehr Schulen als erlaubt wollen schnell zu G9 zurück

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STUTTGART. 52 Gymnasien in Baden-Württemberg wollen im kommenden Schuljahr wieder zurück zum neunjährigen Zug, aber nur 22 dürfen. 48 Träger hätten einen entsprechenden Antrag für die Schulen gestellt, teilte das Kultusministerium in Stuttgart mit. Daraus würden nun die Modellschulen bestimmt, die ab dem Schuljahr 2013/2014 wieder zu G9 zurückkehren dürfen. Welche Gymnasien das sind, werde Anfang 2013 bekanntgegeben.

Der G9-Schulversuch geht damit bereits in die zweite Runde. Für das laufende Schuljahr 2012/13 hatten ebenfalls 22 Schulen den Zuschlag für G9 bekommen. Kritik an dem Modellversuch von Ministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) kommt sowohl aus den eigenen Reihen von der SPD-Fraktion als auch vom Städtetag im Südwesten. Sie halten die Zahl von 44 Modellschulen, die das Abitur nach neun Jahren anbieten dürfen, für viel zu niedrig.

Die tatsächliche Nachfrage sei höher als es die Antragszahl zum Ausdruck bringt, sagte Norbert Brugger, Bildungsdezernent des Städtetages. Einige Städte – zum Beispiel Stuttgart – hätten schon in der ersten Runde wesentlich mehr Interessenten als Antragsteller gehabt. Die Anträge seien vom Land aber auf «möglichst eine pro Stadt» reduziert worden, sagte Brugger.

Eine Konkurrenz zur Gemeinschaftsschule sieht der Städtetag in G9 nicht – im Gegenteil: «Viele Gemeinschaftsschulen, die ja bis Klasse 10 neunjährigen gymnasialen Unterricht anbieten, werden keine Oberstufe haben, weil sie die erforderlichen Schülerzahlen hierfür – 60 Schüler in Klasse 11 – nicht erreichen», sagte Brugger. Gerade diese Schulen bräuchten Partner für die Schüler, die das Abitur machen wollen. Dafür seien G9-Gymnasien prädestiniert. dpa
(12.12.2012)

Zum Bericht: „7000 Unterschriften von Lehrern gegen Warminski-Leitheußer“

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