Jahresrückblick, Teil III: Streitthemen rund um die Schule

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DÜSSELDORF. „Man kann Kinder nicht unterrichten“, meint der Hirnforscher Gerald Hüther – Lehrer könnten allenfalls gute Lernbedingungen schaffen; den Rest leisteten Schüler allein. Mit solchen Thesen provozierte der Professor eine hitzige Debatte um die Bildung, die bis heute anhält. Er rief eine Intiative ins Leben zur Gründung und Förderung von Schulen mit freien Lernkonzepten, was die „Zeit“ mit der entnervten Schlagzeile kommentierte: „Lasst die Lehrer endlich in Ruhe!“

Teil 3 unseres Jahresrückblicks, den wir auf der News4teachers-Startseite präsentierten: 2012 gab es eine Reihe von Aufregern, großen und kleinen. Ob die Stadt Köln beispielsweise Parkgebühren für Lehrer einführen wollte (der Versuch wurde dort allerdings zunächst abgebrochen, dafür hat Duisburg nun Parkgebühren für die Lehrerparkplätze eingeführt), oder ob ein sportlicher  Lehrer mit einem Body Mass Index von 34,5 nicht Beamter werden darf – es wurde viel gestritten. Nicht in jedem Fall nahm die Geschichte ein gutes Ende wie bei den Abiturienten, die sich für ihre Abschlussfeier eine Hüpfburg günstig mieten wollten und dafür von einem Verleihunternehmen übelst beschimpft wurden. Die Schüler wurden – nachdem die Story für Schlagzeilen gesorgt hatte – schließlich gratis bedient. Der vielleicht folgenreichste Skandal betrifft die Hochschulen: Noch nie gab es so viele Studienanfänger wie 2012 – und noch nie war das Einschreib-Chaos so groß. (30.12.2012)

 

Zum Bericht: Der Aufreger des Jahres: „Jedes Kind ist hochbegabt“

Zum Bericht: „Lehrer wegen Facebook-Kontakt mit Schülerinnen suspendiert“

Zum Bericht: „Lehrer loben! Was der Elternrat für den Sprechtag empfiehlt“

Zum Bericht: „Köln beschließt Parkgebühren für Lehrer“

Zum Bericht: „Geschichte fünf: Jeder zweite Schüler hält NS-Staat für keine Diktatur“

Zum Bericht: „Ein Dorf probt den Aufstand: Unsere Grundschule muss bleiben!“

Zum Bericht: „Studium 2012: Einschreibungs-Chaos wie vor 40 Jahren“

Zum Bericht: „BMI von 34,5: Lehrer darf nicht Beamter werden“

Zum Bericht: „Reichsadler und Nazi-Spruch über dem Schuleingang – frisch aufpoliert“

Zum Bericht: “Schwarze Pädagogik”: Frühere Heimkinder fordern Entschädigung

Zum Bericht: Abiturienten wollten Hüpfburg mieten – und wurden als Bettler beschimpft.

Zum Bericht: Abschlussrede eines Lehrers: “Ihr seid nichts Besonderes”

 

 

 

 

 

 

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Knut M.
11 Jahre zuvor

Der Hirnforscher Gerald Hüther gibt mir mit seinen immer wieder fragwürdigen Thesen Rätsel auf.
Er behauptet ja auch, dass die Krippenerziehung von 0 bis 2-jährigen Kindern gut und richtig sei. Mit seinem Team entwickelt er für diese Massenform der Aufbewahrung Standards.
Da fragt man sich doch, wie seriös viele „Wissenschaftler“
arbeiten. Urteilen sie auf Grund empirischer Erkenntnisse oder auf Basis gängiger Ideologie? Und denken sie wirklich an die Kinder, wenn sie Thesen vertreten, die ihrer „Helferindustrie“ gutbezahlte Aufträge verschafft?
Kinder müssen heute für viele Fremdinteressen herhalten. Sie können sich ja nicht wehren gegen abstruse Behauptungen über ihr Wesen und das, was sie angeblich brauchen. An ihnen können sich sog. Fachleute hervorragend gesundstoßen, nur sie selbst werden bei dem Prozess immer verhaltensauffälliger und kränker.