MARBURG. Universitäten sollten nicht zu sehr auf die Rendite schauen, weil das der Forschung und Lehre schade, sagt der Vorsitzende des Deutschen Hochschulverbandes Hans-Detlef Horn.
Wenn Hochschulen wie Unternehmen geführt werden, schadet das nach Expertenansicht der Forschung und Lehre. «Wissenschaft ist erkenntnisorientiert und nicht renditeorientiert», sagte der Marburger Rechtswissenschaftler Hans-Detlef Horn. Die Hochschulreformen der vergangenen Jahre hätten einen Trend eingeleitet, Unis und Fachhochschulen nach Kriterien ökonomischer Effizienz zu leiten. «Ertragsdenken führt aber dazu, dass die Arbeit in Forschung und Ausbildung unter zweckwidrigen Anpassungsdruck gerät», sagte Horn, der auch Hessens Landesvorsitzender des Deutschen Hochschulverbandes ist.
Der Jura-Professor kritisierte, in diesem Reformprozess werde zunehmend an der Führungsspitze der Hochschulen entschieden. «Die akademische Selbstverwaltung von Senat und Fachbereichsräten wird so immer mehr in den Hintergrund gedrängt.» Das widerspreche «der Funktion einer Hochschule als Ort der Erkenntnisfindung».
Mit dem Thema Organisation und Selbstverwaltung von Hochschulen beschäftigt sich am Dienstag (4. Dezember) eine Tagung an der Uni Marburg. dpa
(2.12.2012)
Kluge und beachtenswerte Worte
Bildung, Gesundheit und Kultur sollten nicht der marktwirtschaftlichen Prinzipien unterliegen, meine ich.