GEW demonstriert – Protest gegen höhere Lehrer-Arbeitszeit

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BERLIN. Berliner Lehrer fühlen sich betrogen. Durch die Hintertür soll ihre Arbeitszeit verlängert werden. Jetzt wehren sie sich.

Die Berliner Lehrer laufen Sturm: Heute wollen sie gegen eine versteckte Erhöhung ihrer Arbeitszeit protestieren. Der rot-schwarze Senat will die Arbeitszeitkonten abschaffen – ohne einen entsprechenden Ausgleich für die angestellten Pädagogen, kritisiert die Lehrergewerkschaft GEW. Alle Verhandlungen mit der Senatsbildungsverwaltung seien gescheitert. Jetzt gehen die Lehrer auf die Straße und ziehen vor die Finanz- und Bildungsverwaltung.

«Wir lassen uns von Wowereit und Nußbaum nicht betrügen!» ist das Motto der Demonstration. Mehr als 4000 Unterstützer haben eine Petition auf der Internetseite der GEW unterzeichnet. Seit 2003 arbeiten die Berliner Lehrer im Schnitt wöchentlich eine Stunde mehr als im Vertrag festgeschrieben. Die Mehrarbeitsstunden sparen sie auf dem Arbeitszeitkonto an, um früher in den Ruhestand zu gehen. Nach Senatsplänen sollen die Pädagogen künftig bei gleichbleibender Stundenzahl keine freien Tage mehr ansparen, dafür ab dem 60. Lebensjahr eine Wochenstunde weniger unterrichten. Das aber könne die zuvor angesammelte Mehrarbeit bei weitem nicht ausgleichen, kritisiert die GEW.

Nach Angaben des Kultusministeriums wird derzeit ein neuer Lehrplan für die Grundschule erarbeitet. Ein stabiles Fundament in Deutsch sei zweifellos wichtig, sagte ein Ministeriumssprecher. «Wie es mit dem Englischunterricht an Grundschulen weitergeht, steht aber noch nicht fest. Der Minister hat noch nichts unterschrieben.» Der Philologenverband werde zu Gesprächen eingeladen. dpa

(6.12.2012)

Zum Bericht: „GEW: Wowereit will Arbeitszeit der Lehrer durch die Hintertür erhöhen“

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