Schavan schweigt weiter zum Plagiatsverfahren

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BERLIN/DÜSSELDORF. «Es bleibt dabei: Zu dem laufenden Verfahren der Universität Düsseldorf wird sich die Ministerin nicht äußern», sagte ein Sprecher von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) in Berlin. 

 

Kämpft um ihr politisches Überleben: Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Foto: Jahr der Geisteswissenschaften / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)
Will sich weiterhin nicht zum Plagiatsverfahren äußern: Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Foto: Jahr der Geisteswissenschaften / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0)

Die Universität hatte am Vortag mitgeteilt, dass die Promotionskommission der Hochschule empfohlen habe, ein Verfahren zur Aberkennung von Schavans Doktortitels zu eröffnen. Darüber soll der Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät am 22. Januar beraten. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes soll das in einer nicht-öffentlichen Sitzung geschehen. Schavan hatte 1980 mit einer Arbeit zum Thema «Person und Gewissen» in Düsseldorf promoviert.

Ein Universitätssprecher sagte, es lasse sich nicht sagen, ob am 22. Januar schon eine Entscheidung über die Einleitung des Hauptverfahrens getroffen werde. Der Fakultätsrat tagt unter dem Vorsitz des Althistorikers Prof. Bruno Bleckmann. Das Gremium, in dem Professoren, Mitarbeiter und Studenten vertreten sind, kann weitere Expertisen einholen.

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Mitte Oktober war ein für die Promotionskommission gedachtes Gutachten durch eine Indiskretion an die Öffentlichkeit gelangt. Darin wird Schavan eine Täuschungsabsicht vorgeworfen. Die Hochschule hatte im Mai nach Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe eine Prüfung eingeleitet. dpa

(19.12.2012)

Zur Meldung: „Uni Düsseldorf treibt Plagiatsverfahren gegen Schavan voran“

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2 Kommentare
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Reinhard
11 Jahre zuvor

„Schavan schweigt“ – wenigstens eine Beteiligte an der ganzen Geschichte ist vernünftig. Könnten wir anderen nicht auch schweigen und warten, was herauskommt, und dann darüber diskutieren? Ich meine insbesondere alle Journalisten.

mehrnachdenken
11 Jahre zuvor

@ Reinhard
Ja, so ist es leider. Wie heißt es doch so schön:
„Einfach ‚mal die ‚Klappe‘ halten!“
Sehr seriöse Blätter beteiligen sich nicht an irgendwelchen Spekulationen, um damit ein Thema „am Köcheln“ zu halten und die Gerüchteküche anzuheizen. Erst wird spekuliert, dann wird über die Spekulationen spekuliert und am Schluss interessiert es oft schon niemanden mehr. Vor allem dann nicht, wenn sich alle Spekulationen als vollkommen haltlos erweisen sollten.
Was wurde nicht alles über den Täter des schrecklichen Massakers in den USA berichtet! Am Anfang war er sogar der Vater eines Kindes und seine Mutter arbeitete dort als Lehrerin. Warum kann in diesen schlimmen Situationen nicht ‚mal ein wenig innegehalten werden, bis die Faktenlage einwandfrei ist? Aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.