Gehaltsunterschiede: GEW kündigt Warnstreiks angestellter Lehrer in Berlin an

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BERLIN. An rund 50 Schulen könne es am 16. und 17. Januar zu jeweils zweistündigen Arbeitsniederlegungen kommen, sagte Tom Erdmann, Sprecher der Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

In den Streik treten würden allein angestellte Lehrer. Grund dafür seien die großen Gehaltsunterschiede zwischen der Mehrzahl der Beamten und der Minderheit der Angestellten unter Berlins Lehrern. Einige Lehrer haben Schüler und Eltern bereits über möglichen Unterrichtsausfall in der kommenden Woche informiert.

Die GEW hat für kommende Woche zu Warnstreiks in Sachsen aufgerufen. Das Foto zeigt eine Demonstration in Dortmund 2009. Foto: Mbdortmund / Wikimedia Commons / GNU Free Documentation License
Die GEW kündigt für kommende  Woche  Warnstreiks in Berlin an. Das Foto zeigt eine Demonstration in Dortmund 2009. Foto: Mbdortmund / Wikimedia Commons / GNU Free Documentation License

Die Gehaltsunterschiede zwischen Lehrern machten je nach Status nach 40 Berufsjahren zwischen 100 000 und 160 000 Euro aus, sagte Erdmann. Zum Unmut der angestellten Lehrer trage bei, dass die Zulage für junge Pädagogen mit Angestellten-Status in Höhe von 1200 Euro brutto monatlich nicht wirklich sicher sei. Sie könne jeweils zum Schuljahresende vom Senat gekündigt werden. Die Zulage steige, anders als bei Beamten, im Laufe des Berufslebens auch nicht mehr an. Einige Lehrer wollen deshalb eine Freistellung beantragen, die es ihnen erlaubt, in einem anderen Bundesland zu arbeiten – mit Beamtenstatus. Dazu zählt auch das nahe Brandenburg.

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Eine Welle von Freistellungsanträgen habe es in Berlin bisher aber nicht gegeben, sagte Erdmann. In der Hauptstadt entschied der Senat 2003, Lehrer nicht mehr zu verbeamten. Um einer Abwanderung entgegenzusteuern, erhöhte das Land die Einstiegsgehälter junger Lehrer im Angestellten-Status 2009 deutlich. Lehrer aus anderen Bundesländern, die bereits einen Beamtenstatus haben, können ihn bei einer Versetzung nach Berlin allerdings behalten. (dpa)

(13.01.2013)

zum Bericht: Angestellte Lehrer fordern: Schluss mit Beamtenprivilegien

 

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