Lehrer-Verbeamtung – droht jetzt Koalitionskrach in Berlin?

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BERLIN. Die Ungleichbehandlung von angestellten und verbeamteten Lehrern sorgt seit langem für Unmut in der Hauptstadt. Jetzt will die Berliner CDU, dass Lehrer in der Hauptstadt wieder verbeamtet werden.

Das könne eine Lösung sein gegen permanent drohenden Unterrichtsausfall und die Schwierigkeiten, ausreichend qualifizierte Lehrer zu finden, teilte die CDU mit. «Eine Verbeamtung würde zudem nicht nur zum Schulfrieden, sondern insbesondere zum Lehrerfrieden beitragen», erklärte Generalsekretär Kai Wegner.

Kai Wegner
Sieht die Verbeamtung als Beitrag zum Schulfrieden: CDU-Generalsekretär Kai Wegner. Foto: Deutscher Bundestag / Yves Sucksdorff

Damit wenden sich die Christdemokraten allerdings gegen den Koalitionsvertrag, in dem Rot-Schwarz festgehalten hatte: «Eine Verbeamtung von Lehrkräften findet weiterhin nicht statt.»

Auch der Bildungsexperte der Grünen-Fraktion, Özcan Mutlu, widersprach deutlich: «Eine Wiedereinführung der Verbeamtung der Lehrerinnen und Lehrer ist ein Rückschritt und keine Lösung für die Lehrermisere.» Die CDU sei gut beraten, sich an den Koalitionsvertrag zu halten.

Berliner Lehrer werden derzeit nach mehreren Modellen bezahlt, es gibt sowohl verbeamtete wie angestellte Pädagogen. Bei gleicher Arbeit könne das Gehalt um mehrere hundert Euro differieren, erläuterte CDU-Schulpolitikerin Katrin Schultze-Berndt. Dadurch bestehe ein genereller Wettbewerbsnachteil Berlins gegenüber 13 anderen Bundesländern, die Lehrer verbeamteten.

Erst kürzlich hatte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) die Position bekräftigt, dass Lehrer nicht mehr verbeamtet werden sollten. Gegenüber der Berliner Morgenpost hatte Sie angekündigt, auch der so genannten Drehtürverbeamtung einen Riegel vorzuschieben. (dpa)

(25.01.2013)

Zum Bericht: Wie Berliner Lehrer Senatorin Scheeres austricksten

Zum Bericht Angestellte Lehrer fordern: Schluss mit Beamtenprivilegien

 

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