Musiklehrer fürchten Abwertung ihres Studiums

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ROSTOCK.  Musiklehrer in Mecklenburg Vorpommern wenden sich gegen Pläne, Musikunterricht durch fachfremde Kollegen unterrichten zu lassen.

Die Musiklehrer haben davon abgeraten, fachfremden Kollegen nach einer Weiterbildung den Zugang zum Musikunterricht zu gewähren. Dadurch könnte das Hochschulstudium für Musiklehrer abgewertet werden, sagte Sebastian Wirth, Organisator der Landesschulmusiktage 2013. Entsprechende Pläne der Bildungsminister seien besorgniserregend. Zudem bestehe dann die Gefahr, dass es anschließend heiße, Musik könne doch jeder unterrichten. «Ich finde das richtig problematisch und richtig schlimm. (…) Das ist der Ausverkauf», sagte die Rektorin der Rostocker Hochschule für Musik und Theater (HMT), Susanne Winnacker.

In Rostock werden Musiklehrer für den bundesweiten Bedarf ausgebildet, wie Wirth sagte. Viele Lehrer wanderten in die Bundesländer ab, in denen der Lehrerberuf wesentlich attraktiver als in Mecklenburg-Vorpommern ist. Um den Fehlbedarf an Musiklehrern im Nordosten auszugleichen, müssten mehr junge Leute ausgebildet werden. «Es gibt weit mehr Bewerber, als wir aufnehmen können.» Um sie auszubilden, müssten mehr Gelder zur Verfügung gestellt werden.

Winnacker sagte, sie vermisse ein nachhaltiges Konzept zur Stärkung des Schulmusikunterrichts. «Es gibt offenbar zu viele Abteilungen, die sich darüber getrennt und ohne miteinander zu kommunizieren Gedanken machen. Dann wirkt das so zerstückelt.» (dpa)

(25.01.2013)

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Ole Bräsig
11 Jahre zuvor

Warum fürchten. Bei einem Deichbruch freut man sich doch auch über jede helfende Hand. Fürchten muss man sich vor Politikern und der etablierten Ministerialbürokratie. Sie demonstrieren uns seit Jahren, dass sie immer nur Teilprobleme anfassen, die in der Regel Unfrieden unter den Lehrpersonen schaffen und diese demoralisieren. Wir werden unsere Ochester und Theater nur erhalten, wenn wir hierfür eine breite Basis schaffen. Quereinsteiger können hier eine große Hilfe sein und die Fachleute entlasten. Frau Winnacker sollte Freude und Lust an der Musik verbreiten und nicht Angst unter den Fachleuten. Das machen schon Politiker und Ministerialbürokratie.