Baden-Württemberg: 1.000 Lehrerstellen schon 2013 weg

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STUTTGART. Es bleibt dabei. In Baden-Württemberg werden noch in diesem Jahr 1.000 Lehrerstellen gestrichen. Nachdem Zeitungen berichtet hatten, die Hälfte der Stellen solle erst 2014 entfallen hat Finanzminister Schmid das Kultusministerium mit deutlichen Worten aufgefordert, an den Plänen festzuhalten. Aus dem Kultusministerium folgte das Dementi.

«Wir sind auf einem guten Weg, das vorgesehene Einsparziel von 1000 Stellen für 2013 zu erreichen und gleichzeitig die Qualität der Bildung und die Unterrichtsversorgung nicht zu verschlechtern», sagte ein Sprecher. Er dementierte damit einen Bericht der «Stuttgarter Nachrichten», wonach der neue Kultusminister Andreas Stoch (SPD) im laufenden Jahr nur die Hälfte der Stellen streichen wolle. Die weiteren 500 Stellen sollen der Zeitung zufolge erst 2014 abgebaut werden.

Nils Schmid
Finanzminister Nils Schmid (SPD) bekräftigte die Einsparziele für 2013. (Quelle: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg)

Eine gute Unterrichtsversorgung habe zentrale Bedeutung für das Ministerium, teilte der Sprecher weiter mit. Derzeit liefen Gespräche, wie die Einsparungen umgesetzt werden könnten. In den kommenden Tagen seien abschließende Ergebnisse zu erwarten. Die Zeitung äußerte sich am Mittwoch zunächst nicht zu den Quellen. Im Text beruft sie sich auf «Informationen».

Finanzminister Nils Schmid (SPD) bekräftigte ebenfalls, an der geplanten Streichung von 1000 Lehrerstellen in diesem Jahr festzuhalten. «Es ist die Aufgabe der Kulturverwaltung, mit den vorhandenen Ressourcen effizient umzugehen», sagte er am Mittwoch am Rande seiner Algerienreise.

An diesem Freitag will die Kommission der Landesregierung zur Haushaltssanierung (KHV) über dieses Thema sprechen. Laut Schmid wird es dann um die konkrete Umsetzung der Lehrerstellenstreichung in diesem Jahr gehen – das Kultusministerium müsse hier Vorschläge machen. Schmid verwies darauf, dass extra Puffer vorgesehen seien, um mögliche Engpässe bei Lehrerstellen auszugleichen. «Das müsste reichen.» Dass die Beamten im Kultusministerium meinten, die Stellenstreichung sei nicht leistbar, sei keine Überraschung. «Dann müssen sie sich halt noch etwas anstrengen.»

Grün-Rot will bis 2020 insgesamt 11 600 Lehrerstellen nicht neu besetzen, weil die Schülerzahlen zurückgehen und im Landeshaushalt gespart werden muss. Der im Januar zurückgetretenen Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD) hatten Vertreter der Eltern und Lehrergewerkschaften wiederholt vorgeworfen, sich nicht hartnäckig genug gegen den Lehrerstellenabbau gewehrt zu haben. (dpa)

(06.02.2013)

zum Bericht: Baden-Württemberg: Minister sieht keine Nachteile durch weniger Lehrerstellen

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Wetterfrosch
11 Jahre zuvor

Der Finanzminister meint: «Es ist die Aufgabe der Kulturverwaltung, mit den vorhandenen Ressourcen effizient umzugehen»
Die Gemeinschaftsschulen brauchen eben weniger Lehrer als ein gegliedertes System. Es wurde ja schon lange gemunkelt, dass hinter der Schönfärberei des inklusiven Lernens in Wahrheit ein riesiges Sparprogramm steckt.