Kooperationsverbot: Weg mit dem Unsinn!

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Ein Kommentar von NINA BRAUN.

Die Bildungsjournalistin Nina Braun. Foto: www.bildungsjournalisten.de
Die Bildungsjournalistin Nina Braun. Foto: www.bildungsjournalisten.de

Der Bildungsförderalismus ist in Deutschland nicht allzu beliebt. Aus gutem Grund, betrachtet man den strukturellen Flickenteppich des Schulsystems in Deutschland. Wer mal versucht hat, einem Ausländer das deutsche Schulwesen zu erklären, weiß wovon hier die Rede ist. Allerdings ließen sich durchaus auch Argumente für die Länderhoheit in der Bildungspolitik finden. Dass 16 Kultusministerien näher an den einzelnen Schulen und ihren Bedürfnissen dran sein können als ein zentrales in Berlin, ist eines davon.

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Kein gutes Argument gibt es allerdings für das Kooperationsverbot in der Schulpolitik. Schon der Begriff offenbart den Unsinn, der hinter dem Gedanken steckt: Kooperation zu verbieten heißt, von vornherein jegliche Partnerschaft auszuschließen. Dabei hätten Schulen einen starken Partner nötig. Was, bitteschön, spricht dagegen, dass sich der Bund finanziell für die Schulen in Deutschland engagiert? Etwa den flächendeckenden Ausbau des Ganztags fördert (wie schon mal unter Bundeskanzler Schröder begonnen)? Doch höchstens die Eitelkeit von Landespolitikern, die sich in ihre letzte partnerschaftsfreie Domäne nicht hineinreden lassen wollen. Schlimm genug, dass dieser Konstruktionsfehler tatsächlich Eingang in das Grundgesetz gefunden hat. Noch schlimmer allerdings erscheint es, dass er offenbar nicht zu reparieren ist. Dies ist allerdings ein Argument gegen den Bildungsföderalismus – ein schlagendes.

Zum Bericht: „Kooperationsverbot bleibt“

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