Tarifstreit: Warnstreik-Welle wogt nach Norden und Süden

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HANNOVER/ULM. In Niedersachsen und Baden-Württemberg haben sich über 500 Lehrer an den Warnstreiks im öffentlichen Dienst beteiligt. Die Aktionen sollen in beiden Ländern in den kommenden Tagen fortgesetzt werden.

In mehreren Bundesländern haben Warnstreiks im öffentlichen Dienst begonnen. Hunderte Mitarbeiter von Landeseinrichtungen und Schulen streikten in Niedersachsen und  Baden-Württemberg. Betroffen waren unter anderem Schulen, Universitäten, Straßenmeistereien, Theater und Gerichte. Der laufende Betrieb blieb in den meisten Einrichtungen jedoch weitgehend unbeeinträchtigt. Zum Auftakt der bundesweiten Warnstreik-Welle waren am Montag in Berlin rund 5000 angestellte Lehrer und Erzieher für mehr Geld auf die Straße gegangen.

Knapp 1000 Mitarbeiter von Straßenmeistereien, Hochschulen, Schulen, der Polizei und anderen Landeseinrichtungen haben sich gestern in Niedersachsen am Warnstreik im Öffentlichen Dienst beteiligt. Der Schwerpunkt lag in Ostniedersachsen, im Harz und im Raum Hannover. Aber auch in Osnabrück nahmen nach Verdi-Angaben rund 130 Beschäftigte am Ausstand teil.

Die Mitarbeiter fordern unter anderem 6,5 Prozent mehr Geld und eine Übernahmegarantie für Auszubildende. Die Gewerkschaften hatten bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen, nachdem die Arbeitgeber in der vergangenen Woche auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt hatten. Die nächsten Verhandlungen sind für den 7. und 8. März geplant.

Der Braunschweiger Verdi-Bezirksgeschäftsführer Sebastian Wertmüller kritisierte das fehlende Verhandlungsangebot der Arbeitgeber. «Die kommunalen Beschäftigten haben mit mehr als 6 Prozent abgeschlossen, die Kollegen vom Land brauchen das auch», sagte er. Schon jetzt gebe es Probleme, junge Leute für den Landesdienst zu gewinnen.

Am Ausstand beteiligten sich nach GEW-Angaben auch rund 500 Lehrer und pädagogische Mitarbeiter von Förderschulen, vor allem im Raum Hannover und Ostniedersachsen. Die Gewerkschaft hatte für den Nachmittag in Hannover zu einer Kundgebung aufgerufen.

Weitere Warnstreiks und Kundgebungen hat Verdi für heute in Bremen und den Donnerstag in Hannover und auch Oldenburg angekündigt.

Im Südwesten kamen in den Städten Karlsruhe und Ulm einige hundert Beschäftigte mit Trillerpfeifen und Rasseln zu Kundgebungen zusammen, nachdem die Gewerkschaften Verdi und GEW zu ganztägigen Arbeitsniederlassungen aufgerufen hatten. Auch Lehrer aus der Region beteiligten sich. Die landesweiten Proteste werden heute und am Donnerstag fortgesetzt. (dpa)

(19.02.2013)

Zum Bericht: 750 Euro netto weniger: Lehrer streiken für einheitliche Vergütung

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