Bayern: Streit um Schulfach Lebenskunde

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MÜNCHEN. Lebenspraktische Kenntnisse sollen Bayerns Schüler nach dem Willen der Freien Wähler und des Landfrauenverbands bald in einem eigenen Schulfach erlangen. Das Kultusministerium kritisiert die Forderung als modisch und pädagogisch fragwürdig.

Müll wegwerfen, den Hof kehren oder freundlich «Guten Morgen» sagen – das sollen die Kinder in Bayern nach dem Willen der Freien Wähler demnächst auch in der Schule lernen. Das Fach «Lebenskunde» solle lebenspraktische Kenntnisse vermitteln. «Wir brauchen ein separates Fach von der ersten bis zur zehnten Klasse. Anders kann das nicht geschafft werden», sagte die ernährungspolitische FW-Sprecherin Ulrike Müller. Über alle Schulformen hinweg solle den Mädchen und Jungen eine Stunde in der Woche beigebracht werden, wie sie vernünftig mit Geld umgehen oder weniger Lebensmittel verschwenden.

Ein Einkaufszettel
Nach Ansicht der Freien Wähler und der Landfrauen, sollen Bayerns Schüler in einem eigenen Schulfach auf den späteren Alltag vorbereitet werden. Foto: schemmi / pixelio.de

Inspiriert ist die Forderung von den Landfrauen, die bereits 30 000 Unterschriften gesammelt haben. Die Landfrauen verlangen mit ihrer Aktion die Einführung des Fachs «Alltags- und Lebensökonomie» an sämtlichen Schulen. Grundlegendes Wissen über wirtschaftliches und nachhaltiges Handeln werde in vielen Familien nicht mehr vermittelt, erklärte FW-Bildungsexperte Günther Felbinger. Die Schule müsse die Kinder auch in diesem Bereich auf das Leben vorbereiten. «Ich glaube, das ist auch im Sinne der Eltern, dass die Kinder hier das nötige Rüstzeug mit auf den Weg bekommen.»

Die Reaktionen bei CSU und FDP fielen eher verhalten aus: «Ich sage dazu nur eines: absurd», schimpfte die FDP-Bildungsexpertin Renate Will auf Facebook. «Die Forderung nach neuen Unterrichtsfächern ist derzeit zwar in Mode, pädagogisch allerdings ist sie fragwürdig», erklärte das Kultusministerium. Neue und zusätzliche Fächer blähten den Stundenplan des einzelnen Schülers auf «und behindern fächerübergreifendes vernetztes Denken».

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SPD-Bildungsexperte Martin Güll erklärte zwar keine Unterstützung für die Freien Wähler – dafür aber für die Landfrauen. Die SPD habe deswegen bereits einen Antrag im Landtag eingereicht. «Interessant» werde das Verhalten der CSU-Fraktion im Landtag sein, sagte Güll. Denn viele CSU-Repräsentanten hätten die Aktionslisten der Landfrauen unterschrieben. «Die CSU steht daher in der Pflicht, unserem Antrag im Ausschuss zuzustimmen», verlangte der SPD-Politiker.(dpa)

(27.03.2013)

zum Bericht: Freie Wähler fordern Schulfach für den Alltag

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31 Kommentare
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sofawolf
11 Jahre zuvor

In dem Fach Lebenskunde könnten auch pädagogische und psychologische Grundkenntnisse vermittelt werden, wie ich es mir anderswo als Fach Pädagogik/Psychologie wünschte. Also z.B. Fragen der Kindererziehung, Entwicklungsphasen von Kindern, Trotzphase, Pubertät, aber auch Grundlegendes der Sozialpsychologie, wie Vorurteile funktionieren usw.usf. In das Fach Lebenskunde (anderswo unter Ethik oder LER bekannt) passt das hinein!!!

drd
11 Jahre zuvor

Das ist lächerlich. Sie Schule des Lebens ist nicht die Schule. Sondern das Leben.

wetterfrosch
10 Jahre zuvor

@drd
Besser hätte ich es nicht sagen können!
Ich schätze sofawolfs oft richtige Einschätzungungen, hier finde ich ihn aber auch zu theorieverliebt und lebensfremd.

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor

Hermman Meyer: Die Lebensschule. Not-wendiges Wissen zur erfolgreichen Lebensgestaltung. München 1993

Im Klappentextes steht:
„Immer mehr Menschen – zunehmend auch Lehrer – kritisieren, daß unser schulisches Bildungssystem im lebenspraktischen Bereich große Mängel aufweist. Als begabt und förderungswürdig gilt, wer in den herkömmlichen Fächern wie Mathematik, Physik oder Fremdsprachen gut abschneidet. Anlagen und Talente, die zur späteren Lebensbewältigung beitragen, werden dagegen kaum gefördert.“
Für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung sind
nach H. Meyer u.a. Fächer wie Kommunikationsfähigkeit,
Partner- und Beziehungsfähigkeit, Medizin, Humanes Bauen,
Ernährungskunde, Wirtschaft und Finanzen oder Managment und Erfolgskybernetik wichtig.

Hermann Meyer ist Psychologe, Astrologe und Schicksalsforscher. Er ist Leiter der Akademie für Persönlichkeitsentfaltung in München.
Das Buch kann nach wie vor gekauft werden.

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ drd, ZITAT: „Sie Schule des Lebens ist nicht die Schule. Sondern das Leben.“ Das ist lächerlich. Wenn die Schule des Lebens das Leben ist, warum kommen dann so viele Menschen im Leben nicht zurecht; brauchen und suchen professionelle Hilfe.

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ wetterfrosch, gegen eine sachlich vorgetragene andere Meinung haben ich nichts (anders als drd). Ihre Meinung ist Ihre Meinung. Ich will ein Beispiel geben: Bevor ich mir einen Hund anschaffte, las ich einen Ratgeber zur Hundeerziehung. Das hat mir sehr geholfen. Natürlich hätte ich auch durch das Leben lernen können, heißt, aus meinen Fehlern, die ich womöglich ohne Erfahrung in der Hundehaltung gemacht hätte. Nur dieser (erste) Hund hätte nichts davon gehabt, schlimmstenfalls hätten beide, Hund und Herrchen, unter den Fehlern gelitten, womöglich hätte ich den Hund abgegeben … Auch Eltern lernen aus ihren Erfahrungen, ja, aber die Erfahrungen müssen sie erst einmal machen, das heißt, die Fehler müssen sie erst einmal machen, um zu erkennen, dass es welche sind. Alles lässt sich nicht vermeiden, aber auf manche Fehler kann man sie auch hinweisen, weil wie gesagt die meisten ihre Kinder erziehen, wie sie selbst erzogen wurden (= Schule des Lebens). Da fast alle mal Eltern werden, finde ich es nicht falsch, alle darauf vorzubereiten. Es wird trotzdem noch genug falsch gemacht werden, woraus man lernen kann.

sofawolf
10 Jahre zuvor

Ergänzung: Es ist doch bei ganz vielen Dingen so, dass wir uns (vorher) informieren, wie wir es möglichst richtig (= erfolgreich) machen, z.B. wenn jemand eine Diät machen will, wenn Kraftsport betreiben will, wenn jemand sich gesund ernähren will … Zu sagen, die beste Schule für das Leben, ist das Leben selbst, ist doch nichts mehr als eine billige Platitüde/Worthülse. Was von allgemeinem Interesse ist (dass unsere Heranwachsenden das wissen/können), soll die Schule vermitteln. Da kann so manches weg, womit sich gegenwärtig Lehrer und Schüler herumplagen – aber da fehlt auch so einiges.

wetterfrosch
10 Jahre zuvor

@sofawolf
Wenn ich nicht irre, haben Sie mal einen sehr schönen Kommentar geschrieben zum Lernen nicht nur durch Belehrung, sondern durch Vorbild und Nachahmung.
Dieses Lernen halte ich für weitaus wertvoller und nachhaltiger als oberflächliche Wissensvermittlung durch die Schule, weil es durchs Leben und Vorleben geschieht.
Mich stören sogar die vielen Stimmen, die von der Schule immer häufiger verlangen, dass sie Lerndefizite solcher Art auszugleichen habe.
Erstens kann sie das nicht wirklich und zweitens entlassen wir die Eltern immer mehr aus der Zuständigkeit und Verantwortung für diesen Erziehungs- und Lernbereich.
Ihr Beispiel mit dem Hund stimmt natürlich, sofawolf. Es stimmt aber auch die Tatsache, dass sich Kinder von den Eltern oder anderen viel einprägsamer abgucken, dass man im Zweifelsfall bei Ratgebern Hilfe sucht. Dazu braucht es keine Schule, die dies als blassen, vom Leben losgelösten Lehrsatz vermittelt.

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ wetterfrosch, auch auf die Gefahr hin, dass ich mir Ihr Kompliment verspiele, hatte ich mit dem „schönen Kommentar“ nicht die Rolle des Lehrers „stärken“ wollen? Ging es nicht darum? Wenn ich mir zu Hause Bücher zum Thema Mentalitätsgeschichte durchlese (mein gegenwärtiges Steckenpferd), dann ist das doch nicht viel anders, als wenn ich in der Schule im Geschichtsbuch lese. Der Unterschied besteht doch nur darin, dass ich das in dem einen Fall WILL, in dem anderen hingegen tun MUSS. Schule „krankt“ ja nun leider oft daran, dass Schüler etwas tun müssen, was sie (gerade) nicht tun wollen. Die einen wollen den Konflikt lösen durch „Spaßschule“, individuelles Lernen, offene Unterrichtsformen; die anderen (ich gehöre auch dazu) sagen, ein Kind muss auch lernen, dass es mal etwas tun muss, was gerade nicht tun will. Weil das im Leben, insbesondere im Arbeitsleben, immer wieder so ist! Ich bin also dafür, dass Kinder nicht nur lernen, woran sie Spaß haben; sondern auch, dass sie lernen, wovon wir meinen, dass es für sie im späteren Leben wichtig ist (Stichwort Allgemeinbildung). Dass da manches aus unseren Lehrplänen verschwinden kann und anderes eingefügt werden sollte, sagte ich schon. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass pädagogische und psychologische Grundkenntnisse des menschenlichen Zusammenlebens in die zu vermittelnde Allgemeinbildung aufgenommen werden. Wie man Kinder erzieht, welche Entwicklungsphasen Kinder durchlaufen, war da ein Beispiel. Ich finde das nach wie vor richtig (genauso wie den Sexualkundeunterricht – da könnte man ja auch einfach aus dem „Leben lernen lassen“, oder?).

sofawolf
10 Jahre zuvor

PS: In einigen Bundesländern gibt es übrigens schon das Fach Pädagogik. Ich finde das sehr gut (natürlich). Was ich da inhaltlich lese, ist auch das, was ich mir so etwa vorstelle. Der Name „Lebenskunde“ würde mir besser gefallen, aber das ist ja nicht wesentlich. Hier zwei Links: (1) http://www.zfl.uni-bielefeld.de/studium/master-ed/ufp und (2) http://www.humboldt-gymnasium-solingen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=174:unterrichtsfach-paedagogik&catid=157:paedagogik&Itemid=104

wetterfrosch
10 Jahre zuvor

Stimmt, Ihr Kommentar stand im Zusammenhang mit der Stärkung der Lehrerrolle. Mein Kompliment gilt nach wie vor, denn warum sollte ich Worte, denen ich einstmals rückhaltlos zugestimmt habe, plötzlich anders sehen?
Sexualunterricht befürworte ich auch unter dem Vorbehalt, dass er Kinder nicht „aufheizt“, sondern wirklich nur aufklärt.
Die 10-jährige Tochter einer Bekannten hatte monatelang Sexualunterricht, zwischendurch mit gewissen Unterbrechungen. Die Mutter macht sich jetzt Sorgen, denn das Mädchen hat sich auffallend sprunghaft zu einer „Lolita“ entwickelt. Sie glaubt nicht an Zufall, sondern Zusammenhang. Sexualunterricht ist zumindest ein heikles Thema, auch wenn wir an den Berliner „Medienkoffer“ denken.

Warner
10 Jahre zuvor

@sofawolf & wetterfrosch
Apropos Spaßpädagogik, individuelles oder auch selbstorganisiertes Lernen.
Hier ist ein köstliches Interview dazu, das ich jedem nur empfehlen kann:
http://www.stolzverlag.de/dbdocs/doc501-die-armen-methode.pdf

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ wetterfrosch, könnte nun drd nicht zum Thema Sexualkundeunterricht auch schreiben: Das ist lächerlich. Die Schule des Lebens (= der Sexualität) ist nicht die Schule, sondern das Leben (= die Sexualität). Weil: theorieverliebt und lebensfremd???

wetterfrosch
10 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Da muss ich drd etwas in Schutz nehmen, denn „theorieverliebt und lebensfremd“ habe ich geschrieben. So habe ich Ihren ersten Kommentar auch empfunden, leider. Darum ist es gut, wenn man sich weiter unterhält und die Meinungen eine klarere Gestalt annehmen.
Im Übrigen stimme ich drd noch immer zu: „Die Schule des Lebens ist nicht die Schule. Sondern das Leben.“
Natürlich finden wir immer Ausnahmen von der Regel wie etwa die Sexualität.

sofawolf
10 Jahre zuvor

Das war mir nicht entgangen, dass der letzte Teil von Ihnen selbst stammt. Aber lassen wir das jetzt. Darf ja jeder seine Meinung haben. Ich nehme als weitere Ausnahme noch das Thema Erziehung hinzu. *zwinker*

klexel
10 Jahre zuvor

Ich weiß nicht, warum sich hier in den letzten Beiträge alles an der Sexualkunde aufhängt. Die wird in anderen Fächern abgearbeitet incl. Verhütung, Aids etc.

Lebenskunde sollte tatsächlich unsere Schüler auf das Leben vorbereiten, und zwar nicht so abgehoben über Psychologie und Pädagogik, sondern ganz handfest mit Dingen aus dem täglichen Leben. Kein 10.Klässler weiß bei seiner Entlassung, wie man eine Überweisung ausfüllt, ein Konto eröffnet, wie man einen Hartz IV-Antrag ausfüllt (obwohl das immer mehr Schüler betreffen wird), wie man eine Steuererklärung macht und warum, wie man einen Mietvertrag ausfüllt, wie eine Kreditkarte funktioniert, nach welchen Kriterien man welchen Arzt aufsucht, wie man Beipackzettel liest, was ein Überziehungskredit ist, wie man, wenn nötig, mit Ratenkäufen umgeht, Bewerbungsgespräche führt (wenn nicht in AW schon trainiert), was in einem Bürgerbüro oder im Ordnungsamt passiert, wofür die Stiftung Warentest gut ist, wie man auf Werbeversprechen NICHT reinfällt, wie wichtig das Widerrufsrecht ist etc. etc.

Ich könnte noch 100 Dinge aufführen, die unsere Schüler in der Zeit bis zur 10. Klasse nicht gelernt haben und damit einfach auf das Leben nicht vorbereitet sind. Das ist doch das Leben, auf das unsere Schüler nach der Schule losgelassen werden. Und ich habe noch keine Eltern erlebt, die diese Dinge mit ihren Kindern besprochen und geübt haben, schon gar nicht, wenn diese Eltern der deutschen Sprache kaum mächtig sind.

Wie sonst lassen sich die häufigen Überschuldungen von Jugendlichen mit mehreren Handyverträgen erklären, die Tatsache, dass sich viele Jugendliche gar nicht bewusst sind, wie lange man arbeiten muss, um sich bestimmte Wünsche zu erfüllen, wenn Papa und Oma nicht mehr einspringen und man sich sein Geld einteilen muss? Da kann man ruhig auch lernen, eine Art Haushaltsbuch für Jugendliche zu führen. Auch eine Art „Benimmschule“ wäre denkbar und oft wünschenswert.
Na, wer kann diese Liste noch erweitern?

mehrnachdenken
10 Jahre zuvor
Antwortet  klexel

@ Da wären Sie dann ganz bestimmt die richtige Anleiterin!!

klexel
10 Jahre zuvor

Nachtrag: Im Prinzip steht all das, was ich geschrieben habe, bereits oben im Artikel, und zwar in der Forderung nach „Einführung des Fachs «Alltags- und Lebensökonomie» an sämtlichen Schulen. Grundlegendes Wissen über wirtschaftliches und nachhaltiges Handeln …“. Und zum nachhaltigen Handeln gehört natürlich auch Mülltrennung, vernünftiger Einsatz von den richtigen Waschmitteln, Vermeidung von zu viel Chemie, Energie sparen, Restverwertung, Lebensmittelkunde (gesunde Ernährung) etc.
Mir würden dermaßen viele Themen einfallen, dass 1 Stunde pro Woche, wie oben gewünscht, von Klasse 1 – 10 gar nicht ausreichen würden.

sofawolf
10 Jahre zuvor

Manchmal kann man sich über klexel richtig amüsieren. Ohne ein bisschen Gift und Galle zu spucken, kann sie einfach nicht ihre Meinung äußern. Ein Seitenhieb auf die Andersdenkenden kann sie sich einfach nicht verkneifen. *lach* Wenn Lebenskunde bereits mit genug wichtigem Lern- und Lehrstoff gefüllt ist, nun gut, dann eben ein Fach Pädagogik/Psychologiie. Ich bin weiterhin dafür. Oben wurde erst sehr spät ein Kommentar von mir freigeschaltet, in dem ich darauf verwiesen habe, dass es so ein Fach in einigen Bundesländern bereits gibt – auch Themen kann man unter den Querverweisen (Links) einsehen. Ob abgehoben, da mag man sich selbst ein Bild verschaffen. Ich finde das nicht. (Aber wie gesagt, ohne eine kleine Bosheit kann klexel einfach nicht argumentieren.)

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ mehrnachdenken, ja, Benimmschule und klexel. *lach* Das ist wie der Blinde, der von der Farbe redet. :-)))

Warner
10 Jahre zuvor

@klexel
Ganz konkret und nicht so abgehoben schlage ich vor:
Wir schotten die Kinder am besten in Ganztagseinrichtungen ab gegen die „unnütze Welt da draußen“ und lehren sie alles Praktische, was sie für den Start ins Leben brauchen, mit Gesprächen, Merksätzen, Anschauungsmaterial und Übungen. Wenn sie dann die Schule verlassen, sind sie fit für die Alltagsaufgaben mit ihren Eventualitäten.
Sie beherrschen dann notwendige Handlungsabläufe und sollten auch in der Gesinnung übereinstimmend ausgerichtet sein auf den moralisch korrekten Zeitgeist. Das erleichtert nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Umwelt, der Gesellschaft und politischen Führung. Man marschiert sozusagen im gebotenen Gleichschritt, der letztlich allen und jedem zugute kommt.
Den Takt muss die bildungspolitische Führung vorgeben, nicht der einzelne Lehrer, weil nur so gleiche Meinung und gleiches Marschieren gewährleistet ist.
Das macht für die Lehrer zunächst eine umfangreiche Fortbildung in der eigenen Welt- und Lebensanschauung notwendig, die sich aber lohnt, wenn wir an den Segen für einen lebenstüchtigen Nachwuchs und damit unsere Gesellschaft denken.
Angesichts der vielen konkreten Themen, die Sie bereits angedeutet haben, klexel, und angesichts der ungeheuren Bedeutung, die wir der Lebenskunde beimessen sollten, schlage ich vor, dass sie zum absoluten Hauptfach erklärt wird mit mindestens einer Unterrichtsstunde pro Tag. Außerdem sollte in den anderen Fächern immer Platz für sie sein, falls die Situation dies erfordert, denn grüne Lebenskunde bedeutet eine bessere Welt für uns alle.

klexel
10 Jahre zuvor

Zitat aus dem Artikel: „Grundlegendes Wissen über wirtschaftliches und nachhaltiges Handeln werde in vielen Familien nicht mehr vermittelt, erklärte FW-Bildungsexperte Günther Felbinger. Die Schule müsse die Kinder auch in diesem Bereich auf das Leben vorbereiten.“
Und nichts anderes habe ich behauptet. Die Unkenntnis der Schüler bestätigt diesen Wunsch. Aber es bleibt ja eh nur ein Wunschdenken.

klexel
10 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man sich erstmal verdeutlichen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Fach „Humanistische Lebenskunde“, welche statt Religion , oder in Ergänzung in einigen Bundesländern gelehrt wird, vergleichbar mit „LER „oder „Werte und Normen“. In diesem Artikel geht es aber um Lebenskunde im praktischen Sinne mit Inhalten, wie ich sie schon erwähnt habe, da bei Schülern in diesen Kompetenzen (Umgang mit Finanzen, Verträgen etc.) immense Defizite erkannt wurden. Warum also das Rumgehacke auf meinen Vorschlägen, die nun wirklich nicht neu sind und von mehreren Seiten schon lange gefordert werden. Wer mal „Lebenskunde“ googelt, wird diese unterschiedlichen Inhalte leicht selber finden.

wetterfrosch
10 Jahre zuvor

@klexel
Als ich von der Schule abging, hatte ich von dem meisten, was Sie hier als Wissen und Können für die Schüler fordern, keine Ahnung. Das lernte ich aber nicht nur schnell, sondern auch mit Leichtigkeit und Interesse, weil das Leben es von mir verlangte. Das war beste Motivation.

ichxD
10 Jahre zuvor

Ich gehe zur Zeit auch in die 9. Klasse Realschule und muss sagen, dass ein weiteres Schulfach schlicht den Rahmen sprengen würde. Ich habe bereits 2 Stunden Nachmittag in der Woche, bin mit Hausaufgaben und Lernen auf den Nächsten Tag oft erst gegen halb 5 fertig. Eine weitere Schulstunde wäre schlicht zu viel und wie es da den Gmynasiasten geht, da will ich lieber nicht drüber nachdenken:)

sofawolf
10 Jahre zuvor

@ichxD, natürlich ging es mir nicht einfach darum, dass die Schüler stundenmäßig noch mehr Unterricht haben. Aus meiner Sicht müsste dann schon an anderer Stelle eingespart / gekürzt werden. Die Frage ist sicher, was weg kann. Wie anderswo schon gesagt bin ich ja z.B. der Meinung, dass eine verbindliche Fremdsprache (Englisch) genug ist. Alle weiteren Sprachen sollten gerne im Angebot, aber fakultativ sein (am besten als AG/IG).

klexel
10 Jahre zuvor
Antwortet  sofawolf

Die Rechnung geht nicht auf, weil es in Hauptschulen, Realschulen bzw. Sekundarschulen, Werkrealschulen etc. ohnehin nur eine Pflichtfremdsprache gibt.

Birgit
10 Jahre zuvor

Für mich ist „Lebebenskunde“ ein Wischi-Waschi-Fach ungeheuren Ausmaßes. Wer legt fest, was wichtig ist und was nicht? Ich stelle mir schon ein Riesenheer von Lobbyisten vor oder auch Ideologen, die hier ein willkommenes Einfallstor wittern, um die Schüler in ihrem Sinne zu indoktrinieren. Diese Leute machen heute schon durch allerlei Hintertüren ihren Einfluss auf die Schulen geltend.
Nein, um Himmels Willen kein Fach Lebenskunde!

Christofer Pape
3 Jahre zuvor

Ein spannendes Thema

Mara B.
3 Jahre zuvor

Schüler*innen und Lehrer*innen könnten ja auch mal gefragt werden, weil die geht es an. In dem Text geht es nur um Meinungsverschiedenheiten zwischen Parteien.

Dominic A. F.
3 Jahre zuvor

Ich finde, dass man das Fach erst in der siebten Klasse einführen sollte und nicht schon in der ersten.