Berlin geht gegen Schulschwänzer in die Offensive

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BERLIN. Bislang gehen die Bezirke unterschiedlich streng mit Schulschwänzern um. Künftig soll es einheitliche Regeln gehen. Eltern sollen bereits am ersten Tag informiert werden, wenn ihre Kinder unentschuldigt fehlen.

Schulschwänzer sollen es in Berlin bald deutlich schwerer haben. Für alle Bezirke und Schulen soll es verbindliche Regeln für den Umgang mit Schülern geben, die öfter unentschuldigt fehlen. Das geht aus einem Antrag der SPD-Fraktion hervor, den laut «Berliner Morgenpost» auch die CDU unterstützt. «An vielen Schulen gehört Schwänzen zum Alltag», kritisierte SPD-Fraktionschef Raed Saleh am Freitag. «Das ist nicht hinnehmbar.» Bislang aber reagierten die Bezirke unterschiedlich streng auf Schwänzer.

Dem Antrag zufolge sollen Lehrer die Eltern gleich am ersten unentschuldigten Fehltag ihrer Kinder informieren. Nach fünf nicht zusammenhängenden unentschuldigten Fehltagen in einem Halbjahr soll Anzeige beim Schulamt erstattet werden. Zudem könnten Arbeitsgruppen mit Schulen, Schulaufsicht, Jugendamt, Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, Polizei und Familienrichtern eingeführt werden.

«Der Vorschlag unterstützt meine Haltung, dass insbesondere Jugendhilfe, Polizei und Schulen eng zusammen arbeiten sollen», sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). So unterschiedlich die Gründe für Schulschwänzen seien, so individuell müsse auch reagiert werden. Allein in der ersten Hälfte des vergangenen Schuljahres fehlten dem Antrag zufolge 17 800 Schüler bis zu 10 Tage lang ohne Entschuldigung. 655 Schüler schwänzten sogar mehr als 40 Schultage. (dpa)

(22.03.2013)

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