Bürgermeister fordern: Realschule nicht aktiv bekämpfen

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STUTTGART. Der Druck auf Baden-Württembergs Kultusminister Andreas Stoch (SPD) in Sachen Realschule wächst: Nach Opposition und Realschullehrern fordern jetzt auch einzelne Kommunen mehr Ressourcen für die Realschulen. «Wir müssen im Interesse unserer Kinder um die Gleichbehandlung bitten – ja, diese einfordern», schreiben vier südbadische Bürgermeister in einem Brief an Stoch. Es dürfe kein Schultyp benachteiligt werden, verlangten sie mit Blick auf die neue Gemeinschaftsschule, die Lehrerstellen für individuelle Förderung erhält. Immerhin habe die Realschule in den vergangenen Jahrzehnten ganz wesentlich zur guten Entwicklung der Kinder beigetragen und sie auf das duale Ausbildungssystem und den Übergang auf das Gymnasium vorbereitet.

Hinsichtlich Sachkosten und Lehrerstellen sei diese Schulart im Hintertreffen, beschweren sich die Rathauschefs Rudolf Rümmele (SPD) aus Zell im Wiesental, Ulrich Krieger (parteilos) aus Laufenburg, Rainer Fritz (parteilos) aus St. Blasien und Michael Thater (parteilos) aus Wehr. Die Realschulen könnten sich neben Gemeinschaftsschulen und Gymnasien halten, wenn sich nicht «aktiv bekämpft» würden, schrieben sie dem Kultusminister ins Stammbuch.

Zwar begrüße man die Möglichkeit, eine Verbundschule zwischen Realschule und Gemeinschaftsschule zu bilden. Aber dafür dürfe es keine Ultimatum für einen Übergang in eine Gemeinschaftsschule geben – wie die von der Kultusverwaltung vorgesehenen drei Jahre. Die Bürgermeister fordern zudem eine regionale Schulentwicklungsplanung, in die auch die Schulträger der Realschulen einzubeziehen seien. Hintergrund der Debatte um die Zukunft der Realschule ist das von der Landesregierung favorisierte Zwei-Säulen-Modell von Gemeinschaftsschule und Gymnasium. dpa

(10.3.2013)

Zum Bericht: Baden-Württemberg: CDU befürchtet „Zerschlagung“ der Realschule

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