Genaueste Himmelskarte zeigt «nahezu perfektes Universum»

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MÜNCHEN/PARIS. Astronomen sind begeistert: Das Weltraumteleskop «Planck» hat ihnen mehr Informationen beschert, als sie zu träumen wagten. Eine Gesamtaufnahme des Himmels zeigt das älteste Licht des Weltalls.

So faszinierend, dass auch schon mal ein Berufswunsch daraus wird: Der Blick in den Himmel in einer Sternwarte. Foto: Alnitak2009 / flickr (CC BY 2.0)
Das Weltraumteleskop „Planck“ zeigt längst vergangene Welten. Foto: Alnitak2009/flickr (CC BY 2.0)

Das Weltraumteleskop «Planck» hat sein erstes, vollständiges Bild des Universums geliefert. Es handelt sich um die detaillierteste Karte vom Echo des Urknalls. Die Europäische Weltraumbehörde (Esa) hat  in Paris die Ergebnisse der «Planck»-Mission vorgestellt. Die Himmelskarte der sogenannten Mikrowellen-Hintergrundstrahlung zeige ein «nahezu perfektes Universum», sagte George Efstathiou von der britischen Universität Cambridge.

Und noch eine Erkenntnis brachte «Planck»: Das All ist älter als bisher angenommen. Die Forscher errechneten anhand der neuesten Daten ein Alter von 13,82 Milliarden Jahren (statt 13,7 Milliarden Jahre).

«Eine Goldgrube an Informationen»

Das Weltraumteleskop «Planck» war vor vier Jahren gestartet mit dem Ziel, eine den gesamten Himmel erfassende Aufnahme zu machen. Das erste Bild hatte die Esa 2010 präsentiert. Nun ist es den Wissenschaftlern gelungen, die hellen Emissionen im Vordergrund herausfiltern, die den Blick auf das erste Licht des Universums bisher verstellt hatten. «Diese neue Karte ist eine Goldgrube an Informationen», schwärmte Efstathiou.

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Die Karte der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung bestätigt den Forschern zufolge das Standardmodell der Kosmologie und legt dessen Parameter sehr genau fest. Allerdings entdeckten die Wissenschaftler auch einige Anomalien, die darauf hindeuteten, dass das Standardmodell noch nicht in allen Aspekten verstanden worden ist. «Die Kosmologie ist also noch nicht am Ende», sagte Efstathiou.

Das erste Licht des Universums stammt aus der Zeit, als das Weltall erst 380 000 Jahre alt war, wie Torsten Enßlin vom Max-Planck-Institut für Astrophysik in München erläuterte. Das Institut ist an der Esa-Mission beteiligt. dpa

Hier gibt es Unterrichtsmaterial rund um das Thema Sterne im Weltall vom Bildungsserver Hessen.

(22.03.2013)

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