Trotz sinkender Schülerzahlen – Brandenburg will Zahl der Studenten konstant halten

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POTSDAM. Mehr Kooperationen, schärfere Hochschulprofile und mehr Studenten ohne Abitur: Um die Zahl der im Land Studierenden in den kommenden Jahren bei ca. 50.000 halten zu können, verabschiedet die Brandenburgische Landesregierung einen umfangreichen Entwicklungsplan. Die Opposition eine mangelnde Finanzierung der Hochschulen.

Brandenburgs Hochschulen sollen künftig mehr Studenten ohne Abitur aufnehmen, mehr Kooperationen eingehen und schärfere Profile ausbilden. Das beschloss das Kabinett am Dienstag in Potsdam. «Es geht um die Attraktivität des Landes für junge Menschen», sagte Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) anlässlich der Verabschiedung des Entwicklungsplans, der die Zeit bis 2025 in den Blick nimmt. Die Opposition kritisierte hingegen, die Pläne seien nicht ausreichend finanziert.

Ein Hörsaal bei einer Vorlesung
Studenten im Hörsaal will Brandenburgs Landesregierung auch in Zukunft sehen. Foto: Uniinnsbruck/Flickr

Die Zahl der Studenten im Land soll trotz sinkender Schülerzahlen konstant bei rund 50 000 bleiben. Dazu müssten aber mehr junge Brandenburger eines Jahrgangs ein Studium aufnehmen oder auch mehr Menschen ins Land kommen, sagte Kunst. Mit den beschlossenen Maßnahmen solle der Nachwuchs für exzellente Forschung in Brandenburg gesichert werden.

Damit die Hochschulen attraktiver werden, müssten sie ihre Fächerprofile schärfen, erklärte die Wissenschaftsministerin. Dies seien etwa Gesundheit und Pflege in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz), Ingenieure und Technik in Wildau (Dahme-Spreewald) oder Europathemen in Frankfurt (Oder).

Studenten könnten zudem den Plänen zufolge künftig leichter von der Universität an die Fachhochschule wechseln – und umgekehrt. Die Regierung will außerdem Kooperationen zwischen Universitäten und Fachhochschulen untereinander, aber auch mit anderen Forschungsinstituten und Unternehmen fördern.

Der wissenschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Michael Schierack, sagte, es gebe eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen der Landesregierung und dem, was sie den Hochschulen an finanziellen Mitteln zur Verfügung stelle. FDP-Hochschulexperte Jens Lipsdorf forderte, einen auch von der FDP mitgetragenen Parlamentsbeschluss für eine höhere Grundfinanzierung der Hochschulen nun zügig umzusetzen.

Mit dem Plan will die Landesregierung eine weitere Weiche für die Entwicklung der Hochschulen stellen. Für die Jahre 2014 bis 2018 war zuvor bereits das Gesamtbudget für die Hochschulen festgelegt worden. Jährlich sollen sie knapp 269 Millionen Euro an sogenannten Globalzuweisungen erhalten. Dazu kommen noch Sonderförderungen, ein Ausgleich für steigende Löhne und Gehälter sowie Bundesmittel. Kunst erklärte, nun müssten für das kommende Jahr noch einzelne Verträge mit den Hochschulen geschlossen werden. (dpa)

(26.03.2013)

zum Bericht: Wanka: Ich will eine Bafög-Reform

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