Drama in der ARD: Ann-Kathrin Kramer als Lehrerin

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BERLIN. In dem Adoptionsdrama „Alles für meine Tochter“ trifft eine Frau ihre Tochter nach Jahren wieder. Der Film ist heue abend in der ARD zu sehen.

In "Alles für meine Tochter" spielt Ann-Kathrin Kramer eine Mutter, die nach 16 Jahren mit ihrem Kind konfrontiert wird, das sie damals zur Adoption freigegeben hat. Foto: ARD Degeto / Willi Weber
In „Alles für meine Tochter“ spielt Ann-Kathrin Kramer eine Mutter, die nach 16 Jahren mit ihrem Kind konfrontiert wird, das sie damals zur Adoption freigegeben hat. Foto: ARD Degeto / Willi Weber

Intuitiv erkennt die glücklich verheiratete Kölner Mathematik- und Sportlehrerin Ines (Ann-Kathrin Kramer) das junge Mädchen, das als neue Schülerin in ihren Unterricht kommt. Clara (Alicia von Rittberg) ist ihre Tochter, die sie vor 16 Jahren gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte. Nicht einmal ihr Mann Boris (Hans-Jochen Wagner), von dem sie sich sehnlichst ein Baby wünscht, ahnt etwas von deren Existenz. Ines reagiert kopflos und wie gestochen – um ihrem Kind nahe zu sein, schleicht sie sich als Nachhilfelehrerin in Claras neue Familie regelrecht ein. Dass sie dabei ein Disziplinarverfahren riskiert, interessiert sie genauso wenig wie die Tatsache, dass sie ihren Mann nun wegen ihrer häufigen Abwesenheit belügt.

Ein schwerwiegendes familiäres Geheimnis und dessen Einfluss auf die Identitätsbildung von Kindern stehen im Zentrum des Films. Das ausgezeichnet besetzte Drama wirkt zunächst recht konstruiert, ist dann jedoch sehr klar und erfreulich unsentimental.

Dabei fällt auch auf, wie viele Filme zum Thema Adoption oder verschwiegene Elternschaft derzeit gezeigt werden. Liegt es daran, dass die „normale“ Vater-Mutter-Kind-Familie immer weniger selbstverständlich wird? „Das dürfte ein Grund sein“, sinniert Kramer, „doch vielleicht ist auch das Verschleiern von Dingen heute ein besonderes Thema. Bei Adoptionen, denke ich, sollte möglichst von Anfang an mit offenen Karten gespielt werden, denn eines Tages kommt die Wahrheit ohnehin ans Licht.“

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Bis es in der in Köln gedrehten Geschichte soweit ist, muss sich die Lehrerin den verdrängten Emotionen ihrer Jugend stellen, als sie sich einem Kind nicht gewachsen fühlte. Die Adoptiveltern, ein überbehütendes Arzt-Ehepaar (Johanna Gastdorf, Bernhard Schütz), müssen erkennen, es versäumt zu haben, ihrer Tochter die Wahrheit zu sagen.

Kramer sieht die wichtigste Botschaft des Films darin, bei Problemen besser zu kommunizieren. „Ich persönlich kann das, glaube ich, ganz gut“, erklärt die 47-Jährige. Reagiert die Familie der gebürtigen Wuppertalerin – Ehemann und Kollege Harald Krassnitzer (52) und Sohn Leo (15) aus der Verbindung mit Jan Josef Liefers – darauf auch immer positiv? „In aller Regel ja“, antwortet die Schauspielerin lächelnd, „bei uns klappt es ganz gut.“ dpa

(9.5.2013)

„Alles für meine Tochter“, ARD, Fr., 20.15 Uhr

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