Gegen Soldatenwerbung: Aachener Friedenspreis für Offenbacher Schule

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AACHEN. Der Aachener Friedenspreis 2013 geht an drei Schulen, die der Bundeswehr Werbeveranstaltungen und Auftritte im Unterricht untersagen. Eine der drei Schulen ist die Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach. Wie die ebenfalls ausgezeichneten Schulen in Düsseldorf und Berlin war sie nach Angaben des Friedenspreis-Vereins unter den ersten, die Schulkonferenzbeschlüsse gegen verstärkte Werbung der Bundeswehr fassten.
Jugendoffiziere gehen in Schulen, um über die Bundeswehr und ihre Einsätze zu informieren. Foto: An honorable german / Flickr (CC BY 2.0)
Jugendoffiziere gehen in Schulen, um über die Bundeswehr und ihre Einsätze zu informieren. Foto: An honorable german / Flickr (CC BY 2.0)

«Wir sind total überrascht und freuen uns sehr», sagte Peter Schug, stellvertretender Schulleiter der Offenbacher Kollwitz-Berufsschule mit 1270 Schülern und sozialpädagogischem Schwerpunkt. Besonderes Anliegen der Schule sei es, das Motto «Nie wieder Krieg» zu leben, das Käthe Kollwitz in einem ihrer Plakate gestaltete. In dem Beschluss der Schulkonferenz heißt es nach Angaben des Friedenspreis-Vereins: «Wir wollen nicht, dass unsere Schülerinnen und Schüler für einen Krieg gegen andere Völker rekrutiert werden. Und wir wollen auch nicht, dass sich die Bundeswehr als friedensschaffende Kraft anpreisen kann.»

Durch Kooperationsvereinbarungen mit acht Bundesländern habe die Bundeswehr einen leichteren Zugang zu Schulen, teilte der Verein in Aachen mit. «Offiziell werden die Auftritte legitimiert als Unterrichtsbeitrag zur Sicherheitspolitik», sagte Vorstandsmitglied Lea Heuser. Tatsächlich seien das oft getarnte Werbeveranstaltungen mit Jugendoffizieren, die das Soldatenhandwerk als Abenteuerurlaub präsentierten. Die drei Schulen würden stellvertretend für alle andere ausgezeichnet, die ihrem Beispiel gefolgt sind. dpa

(8.5.2013)

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Zum Bericht: „Heftiger Disput um Kooperation von Schulen mit der Bundeswehr“

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