Thüringen: Rechnet sich die Regierung den Unterrichtsausfall schön?

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ERFURT. Die Landtagsopposition hat dem Land vorgeworfen, Unterrichtsausfall kleinzurechnen. Fachfremd erteilter Unterricht, Klassenzusammenlegung, Stillbeschäftigung und Hausarbeitstage müssten auch als Ausfall gezählt werden, forderten Abgeordnete von Linke, FDP und Grünen. Auch der CDU-Abgeordnete Volker Emde sprach von «massiv auftretendem» Unterrichtsausfall an manchen Stellen. Allerdings habe Thüringen im Ländervergleich bereits die meisten Lehrer gemessen an der Schülerzahl. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Hans-Jürgen Döring und Bildungsstaatssekretär Roland Merten verwiesen dagegen auf die offizielle Statistik, die 4,7 Prozent Ausfallstunden ausweise.

Merten wies Kritik an fachfremd erteiltem Unterricht zurück. Wenn ein Physiklehrer den Mathematik-Kollegen vertrete, sei das kein Ausfall und Kritik daran nicht ernst zu nehmen. Susanne Hennig hatte gesagt, dass andere Statistik-Maßstäbe einen Ausfall von 13 Prozent ergeben könnten. Franka Hitzing (FDP) nannte es bezeichnend für die Situation, dass sich inzwischen selbst Schüler über Stundenausfall beschwerten. Nach Ansicht von Merten beeinträchtigen Ausfälle zwar den Alltag an Schulen, bestimmten ihn aber nicht. Über Jahre hinweg entstandene Probleme wie Altersstruktur der Lehrerschaft oder durch Altersteilzeit blockierte Stellen ließen sich aber nicht schnell lösen. dpa

(23.5.2013)

Zum Bericht: Thüringer Eltern: Unterrichtsausfall-Problem längst nicht gelöst

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