Niedersachsen: Migrantenorganisationen fordern versprochene Unterstützung ein

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HANNOVER. Noch immer klaffe in der Bildung die Schere zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund auseinander, klagt das Migranten-Eltern-Netzwerk Niedersachsen. Leiter Anwar Hadeed fordert von der Politik stärkeren Einsatz.

Obwohl Migranten in Schule und Ausbildung inzwischen aufholen, fordern Migrantenorganisationen von der Landesregierung mehr Einsatz für gleiche Bildungschancen. «Es gibt immer noch einen extremen Handlungsbedarf», sagte der Leiter des Migranten-Eltern-Netzwerks Niedersachsen, Anwar Hadeed. «Wir erwarten als Migranten, dass die Politik sich für Migranten in Schule und Bildung stärker einsetzt.» Die Schere zwischen jungen Leuten mit und ohne Migrationshintergrund klaffe noch immer weit auseinander, etwa beim Anteil der Abiturienten und der Zahl der Schulabbrecher.

Das Ziel des landesweit vor zweieinhalb Jahren gegründeten Migranten-Eltern-Netzwerks sei es, Migranten in die Lage zu versetzen, sich um Schul- und Ausbildungsfragen ihrer Kinder zu kümmern. «Bei den Eltern gibt es oft ein Informationsdefizit.» Dazu organisiere das Netzwerk Fortbildungs- und Informationstreffen, die zur Hälfte auch in der Muttersprache der Migranten organisiert werden. Außerdem werden Informationen auch in andere Sprachen übersetzt.

An diesem Samstag wird ein regionales Hilfsnetzwerk für den Großraum Hannover gegründet. Regionale Stützpunkte gibt es bereits in Braunschweig, Peine und Oldenburg, weitere sind in Göttingen und Emden geplant.

«Wir erwarten von der neuen Landesregierung, dass sie die zugesagte Unterstützung für die Migranten-Selbsthilfeorganisationen auch wahr macht», meinte Hadeed. Die Organisationen genössen das Vertrauen der Migranten und hätten Zugänge, um die Menschen auch tatsächlich zu erreichen. (dpa)

(14.06.2013)

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