Realschullehrerverband warnt vor Defizit bei der Unterrichtsversorgung

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Der Verband Deutscher Realschullehrer (VDR) warnt vor einem Anstieg des Versorgungsdefizits an den Schulen. Die geringe Zahl der geplanten Neueinstellungen könne die Pensionierungen nicht ausgleichen und ermögliche keine zufriedenstellende Lehrerversorgung.

Der VDR begrüßt zwar die Ausweitung des Vertretungspools mit Beamtenstellen, kritisiert aber, dass diese aus Mitteln für Vertretungsverträge finanziert werden sollen. Eine Verringerung des Unterrichtsausfalls kann auf diese Weise nicht erwartet werden.

„Holt die Lehrer von der Straße! Diese VDR-Forderung gilt zum Schuljahresende mehr als je zuvor“, so VDR-Landesvorsitzender Bernd Karst. „Vertretungslehrer, die jetzt gekündigt bzw. nicht eingestellt werden, stehen in Zeiten des durch die Pensionierungswelle steigenden Bedarfs nicht mehr zur Verfügung. Aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen in den Schulen entscheiden sich immer weniger Studentinnen und Studenten für den Lehrerberuf. Noch sind qualifizierte Kräfte auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Lasst sie nicht in die Wirtschaft oder in Nachbarländer abwandern!“

Gerade in den durch die Schulstrukturreform zusätzlich belasteten Realschulen plus und integrierten Gesamtschulen ist eine gute Lehrerversorgung Grundlage für eine gedeihliche Entwicklung. Man kann die neu geschaffenen Schulen nicht schon wieder kaputtsparen. Im Vergleich mit anderen Industrieländern ist der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttosozialprodukt in unserem Land noch immer sehr bescheiden.

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VDR-Lehrer77
10 Jahre zuvor

Gut ist, dass die Öffentlichkeit inzwischen wahrnimmt, in welchem unerträglichem Maß die Landesregierungen junge Lehrkräfte ausbeuten und später einfach auf die Straße schicken. Soll bloß kein Politiker, der zur rheinland-pfälzischen Regierungskoalition gehört, diese Praxis bei der freien Wirtschaft kritisieren. Diese selbstgefällige Scheinheiligkeit haben wir satt!

VDR-Mitglied Koblenz
10 Jahre zuvor

Um Krankheitsausfälle an den Schulen zu kompensieren, sind die jungen Kolleginnen und Kollegen oft jahrelang willkommen. Und jetzt werden sie in die Arbeitslosigkeit entlassen. Familienplanung wird so unmöglich gemacht. Aber es passt zu den Schildern, die man auf den Autobahnen sieht, wenn man in unser Bundesland kommt: RLP- wir machen‘ s einfach

Hans Peter
10 Jahre zuvor

schöne Grüße vom Arbeitsamt 🙂

31 Jahre, 2 erfolgreiche Examen, seit 2,5 Jahren Vetretungslehrer und ab 1.8. arbeitslos…

Melanie
10 Jahre zuvor
Antwortet  Hans Peter

Das könnte mir auch blühen, allerdings nach 3,5 Jahren Vertretungsverträgen, davon 3 Jahre an einer Schule…

Peter Quint
10 Jahre zuvor

Es kann nicht sein, dass keine Unterrichtsversorgung 100% plus X möglich ist…
und die Wirtschaft später drunter leidet, wenn die angehenden Azubis nicht optimal in der Schule auf die Anforderungen der Berufsausbildung vorbereitet werden können, weil wieder einmal bei den Lehrerstellen gespart wird.
Lehrer werden teuer an den Universitäten ausgebildet und dann dem Arbeitsamt zur Verfügung gestellt?
Wir brauchen die Besten Pädagogen in der Schule. Also: Perspektiven schaffen!